Dein Österreichisches Wörterbuch

Goder , der

Doppelkinn


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 13.02.2007

Bekanntheit: 70%

Beurteilung: 54 | 6

Kommentar am 15.08.2011
"Idiot. Austr., 75"*) Einem das Goderl (= Unterkinn) kratzen. = Jemandem, besonders einem Bekannten, Schmeicheleien sagen.
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): "Deutsches Sprichwörter-Lexikon", Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1786.
[http://www.zeno.org/nid/20011597313]

*) Keine Beleidigung, sondern =
"Idioticon Austriacum, das ist: Mundart der Oesterreicher, oder Kern ächt österreichischer Phrasen und Redensarten, von A bis Z." Zusammengestellt von Ignaz von Sonnleithner, Verlag F. Wimmer, Wien 1811, 2. Aufl. "mit besonderer Rücksicht auf Wien" 1824
[http://tinyurl.com/3sm6akk]
"Idiotikon" war im 18. und frühen 19. Jh. die wiss. Bezeichnung eines Dialektwörterbuchs (< ἰδιότης, idiótes: 'Privatperson, Eigentümlichkeit, Eigenart' und griech. idios: 'abgesondert, eigen, privat' ; vgl Idiom = 'Sprache, Dialekt'; engl idiom = 'Redewendung', u.ä. )

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Goder






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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