Dein Österreichisches Wörterbuch

Fleck , der

tausend (Schilling, Euro)


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 05.02.2007

Bekanntheit: 33%

Beurteilung: 38 | 5

Kommentar am 05.02.2007
Fleckerl ist in einschlägigen Kreisen in Österreich grundsätzlich der Ausdruck für Tausend, auch jetzt tausend Euro. Im Gegensatz zum Kilo, der eigentlich auch Tausend bedeutet, aber hier vom Groschen bzw. jetzt Cent weg gerechnet wird, also ATS 100 bzw. € 100,- Das bedeutet: 'Do host a FLeckerl, bau ma a Kistl!' - da wissen dann Insider, dass derjenige einen Computer haben will, das Budget ist rund 1.000,- Euro.

Kommentar am 20.04.2007
Ein perfekter Ergänzungsartikel!!! Liebe Helene!

Ihre Zusatzinformationen zu diesem Stichwort sind ein Hammer! Ich finde solche Hintergrundinfos besonders für die Besucher unserer Seite wichtig, die unsere Sprache (kennen)lernen wollen. Zu viele, die hier manchen Eintrag streng als überflüssig kritisieren, vergessen das.

Ihr Verwendungsbeispiel ist ebenfalls sehr anschaulich und aus dem Leben gegriffen.

Zu erwähnen, dass "Kilo" für einen Hunderter steht, finde ich an dieser Stelle ebenfalls hilfreich. Lediglich wie der Begriff einst entstanden ist, weiß ich auch nach Ihren Ausführungen noch nicht, denn auch 1000 Groschen ergeben nicht hundert Schilling und 1000 Cent auch keine 100 Euro. Das Wegrechnen vom Groschen würde somit den Begriff eher in Deutschland plausibel machen, denn da stand "Groschen" einst für 10 Pfennig. Der Hundertmarkschein hieß aber wiederum nie "Kilo". Wird das also ein ewiges Rätsel bleiben?

Egal - Ihr Kommentar ist viele "Fleck" wert.

Kommentar am 13.08.2009
Ich habe auch keine schlüssige Erklärung, aber vielleicht kommt der "Kilo" für einen Hunderter ja von den Gewichtsmaßen? 100 dkg sind 1 Kilo(gramm). Kilo wird auch fallweise für Geschwindigkeitsangaben verwendet. So wurde ich einmal von einer Zivilstreife gestoppt und der "Kiewara" meinte: "Då is a 80er erlaubt. I fahr eh scho an Kilo und Se übahoin mi mit an Kilo zwanzig. Brauch i des?!" Das Strafmandat kostete dann auch einen Kilo. Das war noch in der Zeit des Schillings.

Kommentar am 14.08.2009
Kommentar zu: Ein Kilo
Reine Spekulation: [ von JoDo am 2008-01-04 22:47:53 ]
Kann es sein, dass der Preis Für ein Kilo guten Gulaschfleischs (Wadschunken) seinerzeit so bei 100 öS angesiedelt war?

Kommentar am 25.10.2011
leuteln... seid doch so nett und stellt nicht immer das wienerische als gesamtösterreichisch hin. das wäre sehr zuvorkommend und wir aus den bundesländern würden uns nicht dauernd ärgern. wir oberösterreicher behaupten ja auch nicht, daß "trawig" gesamtösterreichisch ist. und übrigens, was sind "einschlägige kreise"?

Kommentar am 14.06.2016
Nun, diese Begrifflichkeiten sind in Wien eher im Pülcher-Milieu angesiedelt! Also sozusagen im Jargon und nicht im Dialekt! Ich würde weder "Fleck(erl)" noch "Kilo" der unbedarften Person zur Verwendung empfehlen!

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Fleck






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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