Dein Österreichisches Wörterbuch

Strauchen , der

Schnupfen


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 31.08.2006

Bekanntheit: 50%

Beurteilung: 2 | 0

Kommentar am 31.08.2006
kenne ich als Strauka

Kommentar am 23.08.2008
Vergleiche: Strauga

Kommentar am 01.07.2014
Vergleiche: Schnupfen

Kommentar am 02.06.2015

„im Bairischen herrscht Strauchen. Die hochalemannische und die ostfränkische Nachbarschaft holt es sich über die Stammesgrenze am Lech und dort nördlich der Donau herüber. In das bairische Strauchen-Gebiet haben sich in junger Zeit Flächen mit Strauchen. eingelagert
Walther Mitzka, Wortgeographie... in Heinz Rupp, Deutsche Wortgeschichte 2 (1974):http://tinyurl.com/ocb2hza
In Druckwerken des 19. Jh. (Nestroy, Rosegger, Anzengruber, Anton Bruckner u.v.a.) ist allerdings fast durchgehend -k- anstelle von -ch- (die Strauken) zu finden,

Kommentar am 26.07.2019
In den vorgefundenen Belegen ist 'strauchen' überwiegend feminin, z.B. auch bei Raimund und Nestroy und in einer Suppé-Operette:
„... muß noch mit einer langen Nasen abziehn! Die Nasen! Wenn ich da die Strauchen bekomm, das wird eine Todskrankheit."
Raimund, Der Barometermacher auf der Zauberinsel (1823/2012): https://tinyurl.com/y67aflak
eine Pris' Tabak hätt' ich gern, es ist notwendig, ich hab' so stark die Strauchen. ... (will schnupfen)...
Nestoy, Die beiden Nachtwandler (1836): https://tinyurl.com/y237qxc7
Wann's heraußen kalt ist, kriegt leicht man eine Strauchen Und verliert sich die Stimm, no, das könnt ich brauchen.
Carl Kostia , Musik von Franz v. Suppé, Die Prinzessin von Dragant.(1871): https://tinyurl.com/y2kw8sfg


Kommentar am 27.07.2019
Noch eine - weibliche! - "Strauchen" aus Alt-Österreich und wieder von Nestroy:
Zwirn: Auf der G'stetten sitzt a Mann, Der hat ein' Pudel und ein' Hahn; Und weil's dort gar so zieht, Hat der Pudel d'Strauchen kriegt, Da wird desparat der Mann, Frißt g'schwind seinen Hahn.
Nestroy, Der böse Geist Lumpazivagabundus (1833/1995): https://tinyurl.com/yyrqnqwz


Um neue Kommentare einzufügen oder an einer Diskussion teilzunehmen, einfach auf das Österreichische Volkswörterbuch gehen.

Strauchen






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.