Dein Österreichisches Wörterbuch

Krispindl , das

schwache (dünne, magere) Person


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 17.04.2005

Bekanntheit: 81%

Beurteilung: 51 | 0

Kommentar am 17.04.2005
das Krispindl / die Krispidln

Kommentar am 21.02.2009
Nobelpreiswürdig. Elfriede Jelinek in "Burgtheater" (Uraufführung in Bonn 1985), Teil 1:

Alpenkönig (undeutlich): Hier ist gut ruhn! Eine klare Quelle, ein Trunk kühlen Wassers, und schon geht es mit frischen Kräften vorwärts. Grüß Gott.( Er wird niedergeschlagen.) Käthe: Gigerl! Krispindl! Schlawiner! Wiener!> Alpenkönig (undeutlich stammelnd): Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein. Er wird von Käthe geschlagen und schreit auf.
Elfriede Jelinek, "Burgtheater". Posse mit Gesang. © 2000 in 'manuskripte' 76 (1982), S. 49-69:http://www.a-e-m-gmbh.com/wessely/fburgth1.htm
Aus Teil 2:
Käthe: Wo ist die Stimme, welche die gonze Wölt herausschreit aus ihrem Todesschlof? Istvan: Kaasgraben! Kredenz! (Resi erschrickt.) Kolatsche! Krispindl! Käthe (gurgelnd): Diese Stimme ist Daitschlond!
Jelinek, Burgtheater:http://www.a-e-m-gmbh.com/wessely/fburgth2.htm
Das/der Krispind(e)l hat übrigens nichts direkt mit dem Hl. Crispinus, Schutzpatron der Schuster, zu tun, wie manchmal erklärt wird , sondern geht in der Verkleinerungsform auf eine Wiener Theaterfigur von Philipp Hafner (1725 -1764) zurück, der aus dem pfiffigen und verschlagenen Diener Crispin französischer Komödien des 17. Jh. eine Gestalt der Wiener Volkskomödie mit einer Funktion, die dem Kasperl oder dem Wurstl ähnelte, gemacht hatte. .

Kommentar am 21.02.2009
Die Aussprache (Krischpindl) fehlt noch.

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Krispindl






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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