Dein Österreichisches Wörterbuch

Sperenzchen

Schwierigkeiten,Scherz,Umstände,Dummheiten


Erstellt am: 23.08.2006

Bekanntheit: 44%

Beurteilung: 5 | 1

Kommentar am 22.08.2007
Passt zu de Gspaumbdanadln

Kommentar am 10.12.2009
Beispiele für Gebrauch in D: Vgl. Sperenzchen machen
* "Ohne Sperenzchen. Wettbewerb für Sparkasse in Ulm entschieden" (BauNetz, Berlin, v.14.1.2005)
* "Immerhin lassen sich die Klubs die Sperenzchen ihrer lebenslustigen Spieler nicht gefallen."( Die Welt Online v. 10.04.2002 )
* "Simpel, ohne Sperenzchen."( Die Zeit, Hamburg, 47/2001 )
* "Doch das Rakyat wird nicht allein zur Kasse gebeten, um für die Sperenzchen der Edlen zu löhnen."( Frankfurter Rundschau 1992 )
" ..hol mir die Sachen und was sonst noch von der Deern da ist, aber wehe, wenn denn noch Sperenzchen gemacht werden! - Damit rauscht sie hinaus" (Hans-Ulrich Horster: "Ein Herz spielt falsch", Berlin 1950, S. 473)
* "Zeigen Sie dem Mann Ihren Führerschein, damit er keine Sperenzchen machen kann - es gibt Leute, die das nicht dulden wollen;" ( Helmut Dillenburger: "Das praktische Autobuch", Bertelsmann, Gütersloh 1957, S. 337)
* "Dann sag´s, eh Du am Hungertuche zu nagen beginnst, verstanden? Mach keine Sperenzchen" ( Aus Brief von Christa Wolf an Brigitte Reimann vom 14. 12. 1969, S. 10)
* "... aufgefordert, keine Sperenzchen zu machen, entsetztes Dienstmädchengesicht..." (Jurek Becker: "Jakob der Lügner", Berlin 1969, S. 121)

Aber austri- und bajuwarisiert
wurde das Wort mit beträchtl. Bedeutungsbreite zu "Sperenzln" - von orig. "Hoffnungen" (< sperantia, zu 'spero', erwarten) über "Umstände", "Ausflüchte", bis zu "Kinkerlitzchen", s. daher der gesonderte Eintrag "Sperenzln:
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Sperenzchen






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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