Dein Österreichisches Wörterbuch

Drahrer

Nachtschwärmer


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 11.08.2006

Bekanntheit: 100%

Beurteilung: 2 | 0

Kommentar am 16.04.2007
"einen Drahrer machen" = die ganze Nacht durchfeiern und am Morgen nicht schlafengehen

Kommentar am 26.07.2012
stimme JoDo zu.. ...dass jemand, der einen Drahrer macht, auch ein Drahrer ist, ist mir neu...

Kommentar am 28.07.2012
Waun i an drahra (drahrer) moch, daun gehe ich eigentlich heim, denn ich drehe mich um und gehe. zumindest bei uns in der donaustadt :)

Kommentar am 23.12.2016
Dieser "Drah(r)er" ist's nicht:

Ein "Drahrer" durch die Innenstadt […] Für Helmut, der nicht mehr täglich arbeitet, hat sich das Geschäft mittlerweile auf durchschnittlich zwei Runden – "Draher" in der Fiakerterminologie – wochentags und fünf an Samstagen oder Sonntagen eingependelt.
Wiener Zeitung, 02.09.2014:http://tinyurl.com/zrcy373


Kommentar am 27.12.2016
i bin a alter Drahrer, Verzupfer und Verzahrer, jedoch der beste Mensch von Wien, jetzt wissen S' wer i bin. T: Josef Hadrawa, M: Rudolf Kronegger.
Wiener Volksliedwerk:http://tinyurl.com/hyo5urv


Kommentar am 27.12.2016
Der Kurbeldreher war's:
1879 schrieb Johann Sioly (1843-1911) mit dem Sekretär des Strampfer- Theaters Ernst Pohlhammer den Wienerlied-Klassiker Weil i a alter Drahrer bin. Ursprünglich war es das Schlusslied einer Soloszene für den damals beliebten Volkssänger Edmund Guschelbauer, die Der Werkelmann hieß. Die Soloszene kam nicht besonders gut an, aber das Lied Weil i a alter Drahrer bin musste Guschelbauer im Laufe seines Lebens über 3000 Mal singen! Der Volkssänger schuf quasi über Nacht einen neuen Begriff, der sich bis heute als urwienerisch gehalten hat: Aus dem Werkelmann, der die Kurbel dreht, wurde der leichtsinnige Drahrer, der die Nacht zum Tag verdreht. Dank seines Vortrags hat „ Drahn“ im Wienerischen die Nebenbedeutung „Die Nacht zum Tag machen“ bekommen.
Wiener Volksliedwerk:http://tinyurl.com/zqgstoq


Um neue Kommentare einzufügen oder an einer Diskussion teilzunehmen, einfach auf das Österreichische Volkswörterbuch gehen.

Drahrer






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.