Dein Österreichisches Wörterbuch

Marterl , das

Bildstock


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 09.08.2006

Bekanntheit: 27%

Beurteilung: 25 | 1

Kommentar am 19.09.2007
Bitte untertänigst um Verzeihung, aber heißt es nicht MARTERL?
Weil es sich allermeistens um ein Kruzifix handelt, also um die Darstellung einer Marter.
Dass man sogar sowas durch Versetzen in den Diminutuv noch verniedlichen kann, ist auch eine unserer Eigenheiten ...

Kommentar am 01.01.2008
Ein wichtiges Wort, aber leider in Schreibung und Übersetzung ure daneben. @HeleneT: bitte ausbessern!

Kommentar am 01.01.2008


Kommentar am 01.01.2008
Jetzt passt´s Danke Russi!

Kommentar am 01.01.2008


Kommentar am 02.01.2008
@meli Den Daumen verstehe ich auch nicht. Meine Absicht war ja, das Wort bis zum Verbessern unkommentiert zu lassen. Allerdings sind bei mir die Daumen jetzt grau, also passiv - habe ich zu fortgeschrittener Stunde unbedacht herumgeklickst? Zur Übersetzung meine ich, auch nach dem Nachlesen im Wikipedia, dass Bildstock ein Überbegriff ist, Marterln also spezielle Bildstöcke sind. Bilstöcke können auch die Form von Statuen haben, als Marterl kann man das dann nicht bezeichenen. Marterl=Teilmenge von Bildstock. Deshalb erlebe ich die Übersetzung so wie "Sturm = Traubengetränk". Zur Herkunft (aus Wikipedia):"Die österreichische/süddeutsche Bezeichnung Marterl leitet sich von der hl. Martha - die Schwester des Lazarus - ab, die ursprünglich oft auf den Bildstöcken dargestellt wurde." JoDos Erklärung ist also nicht wissenschaftlich fundiert, hat aber eine sekundäre Logik an sich - man kann auch mit einer falschen Prämisse zu einem richtigen Ergebnis kommen. Wie krieg' ich den (meinen?) Minusdaumen weg?

Kommentar am 02.01.2008
Marterl: (österr. bayr.) das; -s, -n [zu veraltet Marter = Darstellung des gegeißelten Christus] (bayr., österr.) Tafel mit Bild u. Inschrift, Holz- od. Steinpfeiler mit Kruzifix od. Heiligenbild [zur Erinnerung an ein Unglück].
DROSDOWSKI, Günther (Hrsg) (1994): DUDEN. Deutsches Universalwörterbuch. Hrsg. u. bearbeit. v. Wissenschaftlichen Rat u. den Mitarbeiter d. Dudenredaktion unter Leitung v. Günther Drosdowski. Mannheim Wien Zürich.
[http://de.wikipedia.org/wiki/Bildstock#cite_note-0]
[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=oav&datum=18880004&seite=00000129]

Kommentar am 02.01.2008
ja, nun kann man es bewerten, auch mich hielt der falsche Eintrag davon ab

Kommentar am 02.01.2008


Kommentar am 02.01.2008
Marterl - Bildstock Ein Marterl wird (bei uns zumindest)als kleine Gedenkstätte bei einem Unfall oder Unglück an der Stelle des Geschehens errichtet, oft mit Bildern des Hergangs versehen, früher gemalt, heute mit Fotos, häufig in Verbindung mit einem Kruzifix, manchmal mit einer Madonna. Ein Bildstock zeigt nur ein Kruzifix und/oder einen Heiligen (Schutzpatron) Hier [http://www.sagen.at/fotos/showgallery.php/cat/520] gibt es eine Marterlsammlung

Kommentar am 12.03.2015
Bei uns auch in Verwendung.

Kommentar am 12.03.2015
A bisserl gemartert muss sein! Aber das Wort ist mir vertraut.

Kommentar am 12.03.2015
Ein durchaus vertrautes Wort.

Kommentar am 12.03.2015
Im Raum Retz, wo wirklich eindrucksvolle und aufwändige "Marterln" stehen heißen sie MARTER (die)

Kommentar am 12.03.2015
Ein Marterl muss auf jeden Fall einen religiösen Bezug haben (Kreuz, Heiligenbild od. -statuette); eine reine Erinnerungsstelle an Unfall etc. mit Foto und Blumen ist m.E. kein Marterl.

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Marterl






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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