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Bampf

mehlige Speise, Speisen die sehr viel Mehl enthalten, qualitativ schlechtes Brot


Erstellt am: 31.07.2006

Bekanntheit: 100%

Beurteilung: 4 | 0

Kommentar am 04.02.2014
Zu diesen 7 (!) Einträgen anbampfen vollessen, ausgiebig essen
anbampfen vollstopfen
bampfert breiig, mehlig und geschmacklos (Essen)
angebampft sein extrem angegessen sein
bampfen mampfen
Bampf mehlige Speise, Speisen die sehr viel Mehl enthalten, qualitativ schlechtes Brot
bampfen den Mund mit Essen vollstopfen

Suchen Sie „Bampf“ (oder etwas Verwandtes wie „bampfen“, „anbampfen“ ... )im Duden, im „Oxford German Dictionary“ oder im „Deutschen Provinzialwörterbuch“ der ‎Kurfürstlichen Deutschen Gesellschaft (Mannheim) von 1792 oder in einem Roman der Erika Pluhar oder bei Anton Kuh („Goethe abwärts. Essays in Aussprüchen“ 1922) oder in Schmellers Bayerischem Wörterbuch (1827), in Unger-Khulls Steirischem Wortschatz (1903) oder, oder, oder…
dann, ja dann müssen Sie es - wie auch „anbampfen“ etc. unter "hartem P- " suchen: „Pampf“, „anpampfen“ usw.:

• Oxford German Dict.(1999): »Pampf /pampf/ der; ~s (südd.) mush
[jedoch]
Pampe /pampa/ die; •— (bes. nordd. u. md.) Öl (Matsch ) mud; mire; (Brei) mush«

DUDEN-online: »Pampf, der, Wortart: Substantiv, maskulin; Gebrauch: süddeutsch; Bedeutung: Pampe
Synonyme: Brei, Matsch, Mus, Pampe, Püree, Schleim«
[http://www.duden.de/rechtschreibung/Pampf]

Erika Pluhar: » „Wer immer zu gierig pampft, bist du“, erwiderte sie jetzt und wandte sich erbost ihrem Roderich zu. Was? - Was tut er zu gierig? - Pampf- - ? Pampfen, Nelly. Ein Pampf ist - ja, ein Brei. Ein dicker Brei. « (Roman „Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation?“ , 2001, S. 197)

• Anton Kuh: »Der Dienstmann wird misstrauisch. Er mault: „Sie haben ihn zu stark anpampft. (vollgestopft.) An Koffer so anpampfen!" Folgt ein längerer Traktat über „Anpampfen", wobei sich die Wangen mit Wut anpampfen. Die beiden Herren wissen nicht, , was sie tun sollen; da die Angepampftheit eines guten Koffers Bestimmung ist, bleibt ihnen die Rede im Hals stecken« (Anton Kuh, auch in Hans Veigl: „Lachen im Keller. Von den Budapestern zum Wiener Werkel : Kabarett und Kleinkunst in Wien“, 1986)

• Dt. Provinzialwörterbuch (1792): »Pampf: ein gar zu dick gekochter Brey, oder eine zu dicke Brühe, Suppe, etc. Oest. «

• J.A. Schmeller, Bayer. Wb. (1827): »Pampf. pampfen, stopfen, schoppen. Sich anpampfen, vollpampfen , (mit Speisen, besonders von Mehl).

Unger-Khull (1903): »Pampferei oder Pampf- werk = gieriges, überhastetes Essen. «



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Bampf






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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