Dein Österreichisches Wörterbuch

Falott , der, -en, -en

Kleinkrimineller, Gauner


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 22.11.2004

Bekanntheit: 70%

Beurteilung: 63 | 0

Kommentar am 04.04.2008
Fal(l)ọtt, der; -en, -en 〈franz.〉 österr. umg. Spitzbube: So ein junger Bursch und schon ein solcher Fallott Kisch 1,86
[http://www.dwds.de/?kompakt=1&sh=1&qu=Falott]

Kommentar am 04.04.2008
Aus dem italienischen fare lotte: sein Spiel machen
[http://www.franzstelzhamer.at/Forum/lesen.php?eintrag=205]

Kommentar am 07.03.2014
Das Heimwehrführer Rüdiger von Starhemberg, in einer Postille namens Die Freiheit! als „Krieger“ geehrt :

Dieser adelige „Krieger“ wurde am 8. 9. 1931 im christlichsozialen Linzer Volksblatt mit folgender „Analyse“ über die aktuelle politische Situation zitiert: „An Stelle des Monarchen kam eine Herde von Gaunern und Falotten, die nichts anderes können als Steuergelder vergeuden."[...] Die hasserfüllte verbale Gewaltbereitschaft äußerte sich im politischen Alltag immer wieder in blutigen Zusammenstößen.
Die FURCHE, 5.2.2014:http://tinyurl.com/qenj72a


Kommentar am 11.12.2015
@Koschutnig: ""An Stelle des Monarchen kam eine Herde von Gaunern und Falotten, die nichts anderes können, als Steuergelder vergeuden" (im christlich-sozialen 'Linzer Volksblatt', 8.9.1931) ". Diese Aussage hat heute mehr Gültigkeit, denn je!

Kommentar am 11.12.2015
Es gab früher auch das Wort "fallieren" für Bankrott machen. Meiner Meinung nach gehört das Hauptwort mit doppel "l" geschrieben und gesprochen.

Kommentar am 11.12.2015
Nun, wir haben bereits Einträge von Falott, Fallot und sogar Valott, wo aber ist bloß der "Fallott" geblieben?
Fallott: österr.: Betrüger, stammt aus der österr. Gaunersprache, wo es „Glücksspieler“ heißt, aus ital.' fa lotto' „er macht das Spiel“, zu ital. 'fare' „machen“ und ital. 'lotto' „Los–, Lottospiel“
wissen.de:http://www.wissen.de/wortherkunft/fallott
...Playboys ( sonderbarerweise hat nur das Wienerische angemessene Ausdrücke dafür : Schlieferl , Schlurf , Falott )...
Die Zeit, 17.12.1963:http://www.dwds.de/?view=1&qu=Falott


Kommentar am 13.12.2015
Na, ja, war nicht schon jeder von uns einmal ein kleiner Fallott -egal in welcher Situation? Wer nicht - der werfe den ersten Stein!

Kommentar am 19.08.2023
Der Duden hat nicht immer recht: Er leitet das umgangssprachliche Wort "Fal(l)ott" (Täuscher, Gauner) vom französischen "falot" ab und bezieht sich dabei auf französische Quellen. Zum Beispiel bringt ja der Petit Larousse (1996, p.428) das Wort "falot" (blass, bescheiden) wegen der Ähnlichkeit der Aussprache im Französischen fälschlicherweise mit dem englischen Wort "fellow" in Zusammenhang. "Fellow" bedeutet allerdings eher das Gegenteil von "Fallott" und hat einen ganz anderen Ursprung (siehe z.B.: Webster's Twentieth Century Dictionary, Simon and Schuster, 1979, p.673; oder: The American College Dictionary, Random House, 1959, p.444). "Fallott" leitet sich vielmehr ab von lateinisch "fallō, fallere" (täuschen) und ist der Wortbildung nach verwandt mit z.B. "Patriot" und "sakralott".

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Falott






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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