Dein Österreichisches Wörterbuch

Marmeladinger , der, -s, -er

Bundesdeutscher


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 15.05.2006

Bekanntheit: 78%

Beurteilung: 10 | 0

Kommentar am 09.08.2007
Wort stand und steht zu Unrecht immer im Schatten des bekannteren Wortes "Piefke". Trotzdem oder gerade deshalb würde mich interessieren: woher kommt es, wie entstand es? Ich habe Null Ahnung. Gerade jetzt im Zuge der Begriffsvereinheitlichung innerhalb der EU finde ich die Frage doppelt spannend, weil man doch bei uns eher "Marmelade" und drüben anscheinend "Konfitüre" sagt (oder ist das dort auch nur der lebensmittelbehördlich korrekte Aufdruck?)

Kommentar am 05.10.2007
Ich kenne nur das Sprichwort Von der Wiege bis zum Grabe frisst der Piefke Marmelade. Warum er allerdings nicht Konfitüringer heißt, ist mir ebenfalls unbekannt. *gg*

Kommentar am 15.06.2008
Grund Soweit ich weiß kommt die Bezeichnung aus dem 1. Weltkrieg, da die deutschen Soldaten aus Ressourcenknappheit oft nur mit Marmelade verpflegt wurden.

Kommentar am 01.06.2011
Herkunft Die Bezeichnung "Marmeladinger" stammt aus dem zweiten Weltkrieg. Angeblich mussten die deutsche Soldaten auf Butter und Schmalz verzichten und bekamen stattdessen billige Marmelade als Brotaufstrich. Deswegen wurden sie von den mit ihnen verbündeten Österreichern "Marmeladinger" bzw. "Marmeladebrüder" genannt.

Kommentar am 01.06.2011
Warum heißen die nicht
Konfitüringer?

Kommentar am 02.06.2011
Möglicher Weise.. hätten sie sich selbst so genannt, aber der Ausdruck entspringt ja dem österreichischen Spottbedürfnis.

Kommentar am 02.06.2011
Sedlaczek am Mittwoch: ´Rote Grütze ist keine Marmelade´
[http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=4409&Alias=wzo&cob=235802]

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Marmeladinger






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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