Dein Österreichisches Wörterbuch

patzig

frech; unverschämt


Art des Eintrag: Adjektiv

Erstellt am: 23.04.2006

Bekanntheit: 72%

Beurteilung: 63 | 5

Kommentar am 11.05.2016
Das Adjektiv "patzig" für "klebrig, verschmiert" ist Standard in at. In ch und de ugs. für "in ungezogener Weise unwillig auffahrend, mit einer groben Antwort reagierend".

Kommentar am 28.08.2016
Ich wiederhole mich und ergänze: die Bedeutung (1) "frech, unverschämt, eingebildet" ist gemeindeutsch (nur in der Schriftsprache!), die Bedeutung (2) "breiig, klebrig, zäh" (bezogen auf eine Masse) ist barisch-österreichisch. In der Mundart und mundartnahen Umgangssprache sind es zwei Wörter: (1) patzert und (2) patzig (nach Hornung, WB d. Wr. Mundart, ähnlich Ebner, Wie sagt man in Ö).

Kommentar am 31.12.2016
@ heinzpohl: Warum ist die Bedeutung (1) für "patzig" "frech, unverschämt, eingebildet" gemeindeutsch - "nur in der Schriftsprache!"? In meiner Heimat hörte ich z.B. diesen Satz "Komm' se mir nicht patzig!". Aber auch "Werd'n se nicht patzig!" konnte man hören. Hingegen ist mir "patzig" in der Bedeutung (2) "klebrig, verschmiert" in D noch nicht begenet - Bayern und Süddeutschland schließe ich dabei aus.

Kommentar am 31.12.2016
HeleneT hat bouzi, bozzig mit "patzig, arrogant" erklärt. Für die zweite Bedeutung von "patzig" hier ein Beispiel von eska: Keuschlerdreck, den er mit "später, patziger Schnee im Frühjahr" erläutert.

Um neue Kommentare einzufügen oder an einer Diskussion teilzunehmen, einfach auf das Österreichische Volkswörterbuch gehen.

patzig






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.