Dein Österreichisches Wörterbuch

Loser

Ohren


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 11.07.2004

Bekanntheit: 70.8475%

Beurteilung: 50 | 0

Kommentar am 11.07.2004
Moch deine Loser auf ! Hör (gut) zu ! [Öffne deine Ohren]

Kommentar am 14.01.2012
"Loser, die Ohren des Wildes" findet sich 1794 im "Allgemeinen Polyglotten-Lexicon der Naturgeschichte III" des Hamburgers Philipp Andreas Nemnich, obwohl das Wort "losen" doch stets nur oberdeutsch war.
In der Jägersprache sind's ansonsten "die Lauscher"

Aber nicht nur der Körperteil zum Lauschen, sd. auch der Lauscher selbst ist ein "Loser":
Die älteste bekannte Form des Sprichwortes "Der Lauscher an der Wand..." oder "Der Horcher an der Wand..." lautet:
der loser an der wand
hört seine eigne schand.

Pistorius, Thes. par. 6, 82. (zit. nach Grimm's Wb) [http://tinyurl.com/6ruonyl]
1610 z.B.: Der Loser an der Wand
Vernimbt sein eygcn Schand

In: "Die Grewel der Verwüstung Menschlichen Geschlechts: In siebem unterschiedliche Bücher und unmeidenliche Hauptstucken/ sampt einem lustigen Vortrab/ abgetheilt", S. 373, [http://tinyurl.com/7dgqfup]

Es findet sich in zahlreichen bairischen und alemannischen, bes. Schweizer Mundartformen ("Der Loser ann der Wand hört si aigni Schand" - "Der Loser an der Wand hört ale sine Schand"- "Da Losa an da Wond hört sain oagne Schond"...) und auch schriftsprachlich im ganzen 19. Jh. oft zitiert, s. [http://tinyurl.com/86yuk3x]

Kommentar am 10.08.2013
Alternative Schreibweise Ludwig Thomas berühmte Weihnachtsgeschichte "Die Heilige Nacht" beginnt mit folgender Text-Zeile: "Jetzt, Leuteln, jetzt loost´s amal zua! ..." In Altbayern war also "Looser" bekannt und gebräuchlich.

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Loser






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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