Dein Österreichisches Wörterbuch

heraußt

hier draußen


Art des Eintrag: Adverb

Erstellt am: 12.12.2016

Bekanntheit: 0%

Beurteilung: 2 | 3

Kommentar am 12.12.2016
Gilt sogar "heraußen" als "umgangssprachlich" (Duden online), was für einen Rang genießt dann wohl "heraußt" auf der Sprachqualitätsleiter?

Von der "Hohen Warte" hat s' zun redn ang'fangt, wiar lang als s' schon da her geht, daß s' schon als Mädl heraufkummer is; ihre Eltern hab'n schon da heraußt in Döbling a Häuserl mit an nett'n Garten g'habt […] Wann S' schon hör'n, sie woll'n no net z'Haus geh'n; so lass'n S' es halt no heraußt in der Luft.
Gustav Andreas Ressel, Aus unsern alt'n Wien. G'schicht'n in der Wiener Mundart (1920):http://tinyurl.com/jdv65o5
Nanaa, mir wohnen jetz da heraußt im Grünen. Ja ... also naa, also, Bauern sind mir keine gewordn.
Gerhart Polt, Von Banden und Bindungen (2014):http://tinyurl.com/hk7buvj
Just is neamd drein und d'Mahm könnt' schon eini, da aber d'Mahm mit mir reden will, so muß s” wohl heraußt bleiben, weil ich a da bleib".
Ludwig Anzengruber, Die Trutzige, Ges. Werke Bd. 8 (1878):http://tinyurl.com/jd7zzq2


Kommentar am 14.12.2016
Beim Wurschtel, o mein Gott, die Bankerln san leer, vur 'n Gådern heraußt stengan d' Leut. Und kummt der mi'n Kapperl und wü a Douceur, so schaun s' wia die Haubnstöck auf d'Seit.
Josef Weinheber, "Wurstelprater", in " Wien wörtlich" (1935), Die Deutsche Gedichtebibliothek:http://tinyurl.com/jsz9x2r


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heraußt






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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