Dein Österreichisches Wörterbuch

Wecken, der

länglich geformtes Brot


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Essen und Trinken

Erstellt am: 03.05.2015

Bekanntheit: 0%

Beurteilung: 5 | 2

Kommentar am 03.05.2015
Also sowas! Der längliche Brotwecken als Gegensatz zum stets rund Laib ist nur noch österreichisch! Wo der deutsche „Wecken“ noch existiert (Baden-Württemberg, Pfalz und Saarland), ist er klein, ein Synonym für das Brötchen, die Semmel, s. Woxikon:

Bedeutung 3: Semmel [n] Brötchen, Wecken [...] Bedeutung 6: Brötchen [n], Laibchen, Schrippe, Wecken, Semmel
Woxikon:http://synonyme.woxikon.de/synonyme/wecken.php:
Und wenn der Wecken einmal in deutscher Quelle doch die österr. Bedeutung hat (Die ZEIT, 1.11.85), dann ist’s in einer Besprechung einer österr. Erzählung (Peter Roseis „Komödie“):
Dazu stellte er den Marmeladentopf , voll mit rubinroter Kirschenmarmelade . Einen Wecken Brot ! Tee ! “
Gerhard Melzer, „Tief drinnen die Liebe“, Die Zeit, 01.11.1985:http://www.zeit.de/1985/45/tief-drinnen-die-liebe/seite-2
In anderen (recht alten) Verwendungsbeispielen aus D jedoch sind Wecken recht klein:
Alle um mich herum , ihr jungen Vögel ! rief er, und merket genau, was ich euch zu sagen habe. Zum Frühstück erhält jetzt ein Jeder von euch zwei trockene Wecken; die Butter ist zu Hause geblieben
Theodor Storm, Immensee. Berlin 1852
... ein gesundes hübsches Kind, das in der frischen Luft kräftig gedieh. Der Vater hatte ihn sehr lieb, kam nie nach Hause ohne ihm ein Stückchen Wecken oder dergleichen mitzubringen
Annette von Droste-Hülshoff, Letzte Gaben. Nachgelassene Blätter. Hannover 1860
Sie besprachen sich unter einander durch Klopfen oder Pfeifen und unterhielten allesammt einen regelmäßigen Briefwechsel mit der Außenwelt [...] In den Kuchen und Wecken, die ihnen von Frankfurter Gönnern verehrt wurden, fanden sich zuweilen Uhrfedersägen eingebacken. Die halbe Stadt beschäftigte sich mit dem Schicksal der verwegenen Jungen
Heinrich von Treitschke, Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert. Bd. 4. Leipzig 1889
Da muss aber das wichtigste halbe Dutzend Komposita auch herein!

Kommentar am 03.05.2015
Eine gute Vorlage, ein weiteres leicht abgewandeltes Wort (Kilowecken) für einen Anderen zu bringen ;-) Ein Kompositum, dass jeder aufgrund dieses Eintrages hätte erkennen können. :-)

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Wecken, der






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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