Dein Österreichisches Wörterbuch

angreifen

anfassen; berühren


Art des Eintrag: Verb

Erstellt am: 12.10.2005

Bekanntheit: 88.5246%

Beurteilung: 58 | 2

Kommentar am 05.07.2009
Dummkopfcreme und Würste der Hölle sind Bespiele für amüsante "Übelsetzungen. Sprachpannen aus aller Welt", die in drei Bänden bei Langenscheidt erschienen sind.

Auf dieser Ebene liegt für Bundesdeutsche offenbar auch das tadellos österreichische "angreifen" = 'berühren'.
In ihrer Rezension vom 4.7.09 nennt "Die Welt" aus Hamburg/Berlin gleich als erste der gesammelten 'Kuriositäten aus aller Welt': "So sollten Sie in Argentinien (!) vermeiden, 'die Ware anzugreifen' ."
Also, werte Hamburger, Berliner und Langeng'scheitler: Tun Sie's in Österreich auch nicht, wenn Sie s' nicht kaufen wollen!
Zum bessern Verständnis:
Das Berühren mit den Pfoten ist verboten.

Kommentar am 09.01.2017
anfassen, aber auch berühren Das greift sich gut an = Das fühlt sich gut an (in der Hand).

Kommentar am 10.03.2018
Typisches Missverständnis: Deutsche Urlauberin Schulze mit kurzatmigem Kind beim österreichischen Arzt Dr. Hofer: Nach der Untersuchung: Dr. Hofer: Frau Schulze, Ihre Tochter darf keine Katzen angreifen. Frau Schulze: Was fällt Ihnen ein, Herr Hofer, Saskia ist doch keine Tierquälerin!! (bleibt zu hoffen, dass Dr. Hofer über genügend interkulturelle Erfahrung verfügt, des er das Missverständnis umgehend aufklären kann und Frau Schulze auch nicht das in Deutschland übliche Weglassen des Doktortitels übel nimmt).

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angreifen






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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