Dein Österreichisches Wörterbuch

bald, bal

sobald, wenn, falls


Art des Eintrag: Anderes

Erstellt am: 10.06.2012

Bekanntheit: 0%

Beurteilung: 1 | 1

Kommentar am 10.06.2012
Vor allem Tiroler Gebrauch: Des Glück, des hat 'Füaßlan flink, rumpelt im Saus,
bald di net tummeln tuast, kummt' s da noch aus!

Und d' Lieb is a Wein, bald den trinkst, na gib acht;
denn der is scho danach, dass er d' Leut damisch macht.

"Båld der Goaß z'wôl is, steat s' auf und kråzt se"
Joh. Baptist Schöpf, "Tirolisches Idiotikon", S. 27 :http://tinyurl.com/7r7tn98
Im Kufsteiner Dialekt:

Boill is zu mein Deanaill Gaßaill [Gasserl= Fenster(ln)] geh
Oftn hübsch long auf da Paß do steh,
Gsichts mi schoa vu woid'n
Und iß volla Froidn
Carl v. Lutterotti, Gedichte im Tiroler Dialecte, Innsbruck 1854, S. 15) :http://tinyurl.com/cmgdkm5
Lutterotti bietet noch ein paar "boll" und "boill" aus Kufstein und Rattenberg i.T.: * Bolls d' zun Weib dai Moidell off' nimmst und bißd amoill ia Mun,
oft schaud dis neamd mear un.
* Haua d' Leut recht zamma, bolls ebbs dagögn dogn * boill hoild di Prödig na für, do kamar erst d' Leud durch Kirchthür
* die Kindlan hobn si ollweill gfroid, boill is hun trieb'n z'Haus
* 's iß a Freid, boill ma gsicht di Sun augen.
* Aß iß a gruaßi Freid, boill da Jaga oft'n aff'n Gams'n ged
* boill is zruggkim, kochsta Muaß und Buda drun


Kommentar am 15.06.2012
Imposant, diese Dialektbeispiele.

Kommentar am 15.06.2012
Gstanzl aus Goisern:
Lustig is schon, wann die Nachtigall singt – Aber lustiga noh, bald mei rechta Bua kimmt.
"Gstanzln, da Bua, des Dirndl, die Alm und die Liab in Bad Goisern" - 7. "Und über allem schwebt die Liebe"):http://tinyurl.com/7jaz987
Und noch etwas aus Tirol von Karl Springenschmied:
„Möchst epper gar sagen, dass der Schmied, bal er auf dem Turm steht, kopfschiech wird, ha?"
Hans Reimann, Das bunte Lachbuch (1958):http://tinyurl.com/y7dha38d
Nacher kimmt dös soll Kamindl. Bal mir aus'm Kamindl aussteigen, nacher kann der Herr verschnaufen
Jahrbuch der deutschen Dichtung (1938):http://tinyurl.com/yarapzve
„Dös ischt dös Gipfelbuech von der weschtlichen, bal si der Herr einschreiben möcht!"
Jahrbuch der deutschen Dichtung (1938):http://tinyurl.com/yarapzve


Kommentar am 24.07.2014
HUBERT VON GOISERN UND DIE ALPINKATZEN: Bäurin macht a grantigs Gsicht, bald da Dirn a Haferl bricht, macht an so an Teufelslärm zwengs den altn Scher[b]m ("Stadltür"-"Lyrics")

Kommentar am 30.10.2015
Nicht einmal dem Hubert von Goisern glaubt er, der arme Negativbewerter , ein Verbannungskünstler! "ohne postive resonanz , weg damit", meint er.

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bald, bal






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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