Dein Österreichisches Wörterbuch
Liegerstatt
Liegestatt, Bett
Art des Eintrag: Substantiv
Erstellt am: 06.01.2011
Bekanntheit: 20%
Beurteilung: 1 | 3
Kommentar am 06.01.2011
Bair.-österreichisch
und historisch.
DUDEN kennt nur eine [Duden Online:http://tinyurl.com/286rqus] Lie|ge|statt, die; -, …stätten (geh.): zum Liegen, Ruhen, Schlafen eingerichteter Platz.[/quote]
Retti hat die Verbreitung von Liegerstatt untersucht: [http://tinyurl.com/2wz2a2t]
Die Liegerstatt findet sich in 2 bekannten Liedern:
*
Der Wiegenlieder-Schatz:http://tinyurl.com/y7mo2w9f
aber Diandl, wo håst denn dei Bett?" - "Über zwa Stiagn da muaßt auffesteign, draußt auf der Stråßn håb i`s net! Und wånn i mei Bett auf der Stråßn hätt, na hätt ih de gånze Nåcht ka Ruah; und a jeder, der wo da vorbeigehn tät, der kehrat beim Bettstattl zua!"«
Gerlinde Haid, Lieder und Tänze um 1800 aus der Sonnleithner-Sammlung:http://tinyurl.com/33tyyn3
Gerlinde Haid, Sonnleitner-Sammlung:http://tinyurl.com/ya4hsgv5
Sagen der Vorzeit (1785):http://tinyurl.com/yb65wtp3
Rosegger, „Der Ehrentag des Federlschneiders“ :http://tinyurl.com/39bypgu
Rosegger, Das Lehrstück:http://tinyurl.com/33qovy7
Ganghofer, "Der Michel und sein Todfeind":http://preview.tinyurl.com/2uh6q4a
Lena Christ, „Im Turm“ :http://tinyurl.com/32rlpmr
Karl Stieler,"Im Morgengrauen". "Hochlandlieder", 1879: ”An meiner Liegerstatt brennt stumm die Ampel, die getreue, alte“"Im Morgengrauen".[/quote
Kommentar am 06.01.2011
Nächste Rechtschreibreform? * „In disem Schloss […] seindt mehrer nit dann 4 Stieben unnd 3 Cammer warunder nur zwey Zimer bewohnt werdten khönnen, massen die yberige wegen der alda bezaigenten Pauföhligkheiten so von dem vorigen possessores Frantz Royias Planckh verursacht wordten, nit zu bewohnen seindt. Unnd haben die Ehehalten nächtlicher weill ir Liegerstatt darinnen inmassen sunsten khein andere Gelegenheit verhandten oder gericht werdten khann,“
schreibt der Verwalter Johann Thoma Syller Ende 17. Jh. über Schloss Münchsdorff, Rentamt Landshut - S. 64, Anm. 49 unter: [http://tinyurl.com/3225fy3]
Kommentar am 08.01.2011
à propos Rechtschreibreform: ... war da nicht ein gewisser Marin Luther, der sich zum Ziel gesetzt hat ´dem Volk auf´s Maul´ zu schaun?
Eine Rechtschreibreform sollte eigentlich dem Verlauf der Entwicklung nacheilen, und nicht eine solche vorwegnehmen.
Welchen Sinn hätte das heute?
Ua oag Oida!
Kommentar am 09.01.2011
Gut gemeint ist halt nicht immer gut Es scheint, man wollte beim letzten Mal ja doch "dem Verlauf der Entwicklung nacheilen" und vielen künftigen "Orthografie-Fehlern" vorbeugen, indem man bisherige häufige Falschschreibungen wie z. B. "einbläuen" (nicht von "blau", wohl aber verwandt mit "Pleuel" und mit engl. "blow") oder "selbstständig" (von "selber", nicht von "selbst") einfach für korrekt erklärte.
Bei der grassierenden Apostrophitis-Seuche allerdings hat man nur bei Eigennamen nachgegeben und den Apostroph erlaubt ("Visconti's Film"), NICHT jedoch bei all den "auf's, um's, an's..." der letzten Jahre, wo doch tatsächlich etwas ausgelassen wird.
Sonderbar auch der beinah radikale Schwenk der Reformer weg von der Tendenz der letzten 100 Jahre zu immer mehr Kleinschreibung (vgl. "auf Grund" > "aufgrund" "in Frage infrage"; fast nie mehr war "auf Grund" oder "in Frage" zu finden)
nun zur überwiegenden Großschreibung bei den meisten scheinbar substantivierten Adjektiv/Adverb-Wendungen etc. ("imstande" > "im Stande, imstande", "im übrigen > "im Übrigen"; "im voraus" > "im Voraus", "im Vorhinein" - aber es bleibt bei "von vornherein". Wieso? Ist das eine Hilfe für Volksschüler??
Dabei ist es doch im Grunde doch sehr sehr nebensächlich, wie man etwas schreibt, würden die Leut' nur mehr auf ihre Sprache achten! Ich liebe jedenfalls (warum nicht "jeden Falls"?) die "Pauföhligkheiten von Hr. Syller (s.o.)!
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