Dein Österreichisches Wörterbuch

froisen

frieren


Kategorie: Natur, Veraltet, Historisch

Erstellt am: 08.08.2010

Bekanntheit: 43%

Beurteilung: 6 | 0

Kommentar am 08.08.2010
ein uraltes Wort, kürzlich wieder gehört Im heirigen Summa frois ma zeitweis wia im Winter, ma muass oft digge Seggln auziagn, sunst froists an in de Fiass.
Schriftdeutsch: Im heurigen Sommer frieren wir an manchen Tagen wie im Winter, man muss oft dicke Socken anziehen, sonst friert es uns an den Zehen.

Kommentar am 09.08.2010
Und historisch sogar dasselbe Wort wie "frieren"! Althochdeutsch hieß es `friosan´, mhd. meist `vriesen´ geschrieben mit gesprochenem -i.e- wie echtes -ie- in unseren Dialekten.
Verwandt mit `Frost´, s.a. engl. `to freeze´.
-s- > -r- durch Formenausgleich wegen "gefroren", oder weil stimmhaftes -s- zwischen Vokalen nicht nur im Deutschen sehr häufig zu -r- wird (vgl. `Verlies - verlieren - Verlust´; oder mhd. `ih was - wir waren´; oder latein. `honos -honoris´, `flos - floris´...)

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Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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