Dein Österreichisches Wörterbuch

hal

rutschig, glitschig, glatt, eisig


Art des Eintrag: Adjektiv

Erstellt am: 01.08.2010

Bekanntheit: 80%

Beurteilung: 8 | 0

Kommentar am 03.08.2010
Uraltes Wort! Althochdeutsch `hāli´, mhd. hæl(e), dann österr. `hāl´, denn "ä"[æ] wurde hier zu [a:] - vgl. Kas, Jager, Madl, Graz ("Grätz"), Karntn..
In alemannischen Dialekten hat´s als `häl´ (= glatt; schlau, falsch) überlebt. [http://tinyurl.com/33ju53b]
Das Wort gab´s auch im Altenglischen und findet sich noch als schwedisch `hal´ für `glatt, schlüpfrig; glattzüngig´.

* In einer Sage aus Absam nahe Innsbruck:

Der Graf hieß seine Frau nie anders als die hale (= glatte) Schlange.
Zingerle, Kinder- und Hausmärchen (1854), Sagen.at:http://tinyurl.com/22qu3lm

* Der Pilzname "Hallimasch" könnte auf "hal" zurückgehen:
"Eine andere etymologische Deutung leitet ihn von „hal (glatt, schlüpfrig) im Arsch“ ab, da die Hallimasche im rohen oder ungenügend gekochten Zustand eine stark abführende Wirkung besitzen" (WP)

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hal






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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