Dein Österreichisches Wörterbuch

Powidl , das, -s, (-s)

Zwetschkenlatwerge, verdickte Pflaumenkonfitüre


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 15.09.2005

Bekanntheit: 64%

Beurteilung: 9 | 0

Kommentar am 09.10.2006
Beim Powidl ... muß bereits eine leichte Karamelisierung des Fruchtzuckers stattgefunden haben.

Kommentar am 15.12.2007
Die Latwerge (teilweise auch der Latwerg), regional auch Lattwerg, Lattwersch, Latweje, Latwejsche, Latschmiere, Leckschmiere, Leckmerich, Laksem oder Laxem genannt, bezeichnet ein stark eingekochtes Mus, meist aus Zwetschken oder Pflaumen, bisweilen aber auch aus völlig anderen Früchten wie Schlehe, Wacholder oder Hagebutte. Es existieren zahlreiche regionale Varianten der Latwerge und ebensoviele Schreibweisen. Die böhmisch-österreichische Version einer Zwetschkenlatwerge nennt sich Powidl.
[http://de.wikipedia.org/wiki/Latwerge]

Kommentar am 15.12.2007
Gerade auf ORF2 sprach´s die Juniorchefin der Lebzelterei Pirker in Mariazell, und das klang ungefähr:
Boo-wi´ll

Kommentar am 11.01.2009
laut einer deutschen Fernsehsendung über Germknödel (Pro7) handelt es sich hierbei nicht um Konfitüre, da ursprünglich kein Zucker zugesetzt wird ...

Kommentar am 07.05.2011
Hier ein Rezept aus Rumänien (mit Nüssen): [http://www.reteteinimagini.com/Retete/Muraturi/Gem-de-prune-Magiun-de-perje.html]
Zutaten:
- Zwetschken
- Zucker
- Nüsse
Zubereitung:
Ich wasche die Zwetschken gut, löse die Kerne aus und gebe sie in die Faschiermaschine ... (die Zwetschken, nicht die Kerne - Anm. d. Red.)
Ich messe so: Auf drei Einheiten Zwetschken (nach dem Faschieren) gebe ich eine Einheit Zucker ...
Wir bringen das Mus zum Kochen (vorzugsweise in einem Gußkessel und rühren mit einem langstieligen Löffel um, damit uns keine Spritzer treffen).
Wenn es zu kochen beginnt, bildet sich oben ein Schaum, der abgeschöpft gehört ...
Der Powidl ist fertig, wenn er sich auf weniger als die Hälfte einreduziert hat.
So machen wir die Probe: "Geheimnis von der Oma gelernt" (der Löffel muss im Powidl aufrecht stehen bleiben ohne umzufallen)
daraufhin stellen wir eine Schüssel mit reifen Nüssen ins Backrohr ...
wir erhitzen sie noch 10 Minuten, danach füllen wir (alles) in Gläser (und stellen) die Gläser unter die Tuchent.

Kommentar am 04.09.2012
klassischerweise...
...gänzlich ohne Zucker hergestellt.
Oft auch mit Essig über Nacht angesetzt, dann eingekocht.
Die Schalen grüner Nüsse wurden mancherorts zur Schwarzfärbung mitgekocht.


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Powidl






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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