Dein Österreichisches Wörterbuch

Sperenzchen machen

Fisimatenten machen, herumzicken


Art des Eintrag: Wendung

Kategorie: Zwischenmenschliches, Veraltet, Historisch

Erstellt am: 05.12.2009

Bekanntheit: 100%

Beurteilung: 1 | 2

Kommentar am 05.12.2009
Ein Ausdruck, der wohl auch aussterben wird! [http://www.duden.de/definition/sperenzchen]

Kommentar am 10.12.2009
z.T. auch nicht mehr ganz taufrische Beispiele aus D: vgl.: Sperenzchen
* "..hol mir die Sachen und was sonst noch von der Deern da ist, aber wehe, wenn denn noch Sperenzchen gemacht werden! - Damit rauscht sie hinaus" (Hans-Ulrich Horster: "Ein Herz spielt falsch", Berlin 1950, S. 473)
* "Zeigen Sie dem Mann Ihren Führerschein, damit er keine Sperenzchen machen kann - es gibt Leute, die das nicht dulden wollen;" ( Helmut Dillenburger: "Das praktische Autobuch", Bertelsmann, Gütersloh 1957, S. 337)
* "Dann sag´s, eh Du am Hungertuche zu nagen beginnst, verstanden? Mach keine Sperenzchen" ( Aus Brief von Christa Wolf an Brigitte Reimann vom 14. 12. 1969, S. 10)
* "... aufgefordert, keine Sperenzchen zu machen, entsetztes Dienstmädchengesicht..." (Jurek Becker: "Jakob der Lügner", Berlin 1969, S. 121)
* "Ohne Sperenzchen. Wettbewerb für Sparkasse in Ulm entschieden" (BauNetz, Berlin, v.14.1.2005)
* "Immerhin lassen sich die Klubs die Sperenzchen ihrer lebenslustigen Spieler nicht gefallen."( Die Welt Online v. 10.04.2002 )
* "Simpel, ohne Sperenzchen."( Die Zeit, Hamburg, 47/2001 )
* "Doch das Rakyat wird nicht allein zur Kasse gebeten, um für die Sperenzchen der Edlen zu löhnen." ( Frankfurter Rundschau 1992 )


Kommentar am 06.10.2011
Austri- und bajuwarisiert: "Sperenzln" Austrifiziert mit beträchtl. Bedeutungsbreite: "Sperenzln" mit beträchtl. Bedeutungsbreite von orig. "Hoffnungen" (< sperantia, zu 'spero', erwarten) zu "Umstände", "Ausflüchte", bis zu "Kinkerlitzchen", s. Eintrag:
[http://www.ostarrichi.org/woerterbuch.html?wort=19548&cid=25253]

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Sperenzchen machen






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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