Dein Österreichisches Wörterbuch

Kleschn , die

Möse


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 11.08.2005

Bekanntheit: 51%

Beurteilung: 10 | 4

Kommentar am 12.06.2009
Kleschn ist nicht gleich Vagina! Der Begriff "Kleschn" im Zusammenhang mit Vagina ist m.E. ein massiver Irrtum; wird im salzburger Dialekt nicht in dem Zusammenhang verwendet. Bei "... a Fotzn eini kleschn" ist mit der Fotze NICHT das weibl. Geschlechtsorgan, sondern eine Ohrfeige gemeint. Bitte evaluieren und Zusammenhang löschen!

Kommentar am 04.10.2010
Schau, schau: Auch ´DIE PRESSE´ unterliegt diesem Fehler:
[http://diepresse.com/home/kultur/medien/tvkritik/574134/index.do]

Kommentar am 04.10.2010
Mangelndes Denken erweist der Verfasser jenes "PRESSE"-Artikels auch mit dem Satz:

"Die Vorfreude war groß und kulminierte in der aufgeregten Frage: „Hom´s gscheide Quastln?"
Die Presse.com:https://tinyurl.com/yaj8ny64
Was soll der Apostroph in diesem "Hom´s"? Ein "Hom .." gäb´s (= "Haben Sie...") und auch ein "Hom ("= "Haben sie..."), aber "Hom´s"??? Hingegen ist das häufige umgangssprachliche "...´s", das an ein Verb in der 2. P. Pl. angehängt wird, der Rest eines Pronomens "ös/es" der ganz verschwundenen Zweizahl (das auch eine Anrede-Höflichkeitsform war), das dann mundartlich statt "ihr/Ihr" oft noch wiederholt wird ("habt´s/kummt´s/wisst´s es/ös..."). Der andere Fall eines "...´s" ist die ugs. Auslassung des "e" von "es" ("da gibt´s nix") - doch das gibt´s im "Hom´s" ja auch nicht.

Kommentar am 09.10.2010
Noch zwei Anmerkungen: 1. So genau wie Koschutnig lesen wohl nur Spezialisten, was jedoch schade ist. 2. Kleschn ist hier als Hauptwort eingetragen, weshalb die Kommentare, die sich auf kleschen= hauen beziehen, unzutreffend sind. Allerdings ist in dem EIntrag der weit verbreitete Blödsinn enthalten, dass mit Vagina das äußere weibliche Genitale bezeichnet wird. (Es handelt sich natürlich um das nach innen führende schlauchförmige Organ, das das Außen (Kleschn, Vulva, Fut, Fotze etc.) mit der Gebärmutter verbindet. Ich frage mich oft, was von Profis, etwa Sozialarbeiterinnen des Jugendamtes zu halten ist, die die Dinge nicht einmal beim richtigen Namen nennen und etwa schreiben, jemand habe einem Mädchen auf die Scheide oder Vagina gegriffen.

Kommentar am 09.10.2010
Weil das Wort... an sich gut ist, aber die Übersetzung falsch, korrigiere ich die sprachschichtgemäß.

Kommentar am 25.06.2014
Vom Schimpfnamen für eine Hure bis zur gewöhnlichen Frauenperson reichen die Interpretationen. Ich kenne das Wort nur als "A so a oide Gleschn!" für eine (alte) Frau, der man nicht wohlgesonnen ist. Aber auch für eine Frau, die der Ausrufer wohl sexy findet: "A oiiiide Gleschn!" :-)

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Kleschn






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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