Dein Österreichisches Wörterbuch
Kommassierung , die, --, -en
Flurbereinigung, Arrondierung, Kommassation
Art des Eintrag: Substantiv
Kategorie: Amts- und Juristensprache
Erstellt am: 13.12.2008
Bekanntheit: 8%
Beurteilung: 1 | 8
Kommentar am 13.12.2008
7.8.2014: Der ursprünglich hier stehende Kommentar wurde wie so viele andere meiner Erstkommentare mit Erläuterung und Beispielen von fremder Hand willkürlich gelöscht. Immerhin hat man wenigstens den Eintrag stehengelassen.
Ersatz:
DUDEN-RS, Mannheim 1986: "Kommassierung bes. österr. für: Kommassation"
Wikipedia: "Unter Zusammenlegung (ugs. Kommassierung) versteht man in Österreich jene planmäßige und unter Leitung und Anordnung der Agrarbehörde erfolgende Flurneuordnung, deren sinngemäße Entsprechung man in Deutschland Flurbereinigung bezeichnet: Eine Veränderung der Flurgestaltung und -einteilung mit dem Ziel, sie den modernen landwirtschaftlichen Erfordernissen anzupassen.
Die Bevölkerung in Österreich kennt diesen Vorgang weitgehend (noch) unter dem Begriff „Kommassierung“, obwohl das Wort in den einschlägigen Gesetzen nicht mehr vorkommt."
Kommentar am 14.12.2008
wenn der entsprechende
Wikipedia-Artikel wirklich wahr ist, dann ist´s österreichisches Amtsdeutsch, der Duden verschweigt diesen Umstand.
Kommentar am 07.08.2014
Die Presse (14.07.2012): «Bauernaufstand im Waldviertel.
[...]In Moniholz herrscht nämlich dicke Luft. Grund für den Aufstand einer Gruppe von Bauern ist ein sogenanntes Zusammenlegungsverfahren, in
der Fachsprache auch Kommassierung genannt. Stark vereinfacht gesagt, wirft die Behörde kleinräumig strukturierte und in privatem Eigentum
stehende Äcker, Wälder und Wiesen in einen Topf, zieht neue Grenzen und verteilt die so entstandenen größeren und zusammenhängenden
Flächen wieder an die beteiligten Bauern.»[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/1265060/print.do]
Kommentar am 28.05.2016
So geht's, wenn ein österr. Rechtswort - "Kommassation" - selbst für Fachleute so befremdlich ist, dass man vom dazugehörigen Verb eine neues, einfacheres Hauptwort bildet - "Kommassierung" - und dieses dann aus der offiziellen Amtssprache hinausfliegt: Die "Kommassierung" ist in österr. Gesetzestexten nicht mehr enthalten, denn sie wurde dort durch die simple " Zusammenlegung" ersetzt - werden aber Grundstücke zusammengelegt, spricht der österr. Bildungsbürger weiterhin stets von einer Kommassierung. Kehrt also eines Tages auch die Kommassation nach Österreich zurück?
Meyers Großes Konversationslexikon definiert diese vor einem Jahrhundert:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 327:http://www.zeno.org/nid/20006917585
Republik Serbien, Agentur für die Restitution:http://www.restitucija.gov.rs/ger/najcesca-pitanja.php
Kommentar am 28.05.2016
Das Nomen "Kommassierung" ist österreichisches Standarddeutsch für eine "Grundstückszusammenlegung" (mit Genitiv-s Standard in at). Standard in at und de: die Flurbereinigung, die Kommassation Standard in ch: die Güterzusammenlegung, die Grundstückzusammenlegung, die Arrondierung, die Güterregulierung (VWB)
Kommentar am 28.05.2016
@Oberhaenslir: Beende bitte deine Beurteilungen dessen, was und was nicht österreichischer Standard ist und was richtig oder falsch ist. Erheb dich doch bitte nicht auch noch über unseren Obersten Gerichtshof! Zu deiner Behauptung des "Genitiv-s als österr. Standard bei der Grundstückzusammenlegung: Hier sind ein paar gegenteilige Komposita ohne dieses Fugen-s:
Oberster Gerichtshof, Entscheidungstext Geschäftszahl 5Ob48/82 v. 09.11.1982:http://tinyurl.com/gv3v3d2
Landesverwaltungsgericht Tirol Erkenntnis Geschäftszahl LVwG-2015/39/0414-2 v. 14.07.2015:http://tinyurl.com/jt9opl4
Univ. Graz, Die Arbeitslosen von Marienthal:http://agso.uni-graz.at/marienthal/chronik/01_1929.htm
Gemeinde Brunn am Gebirge:http://tinyurl.com/htqfcze
Kommentar am 04.06.2016
Krampuslauf ? Dec.2008 +2 von JoDo Jul.2014 -1 von geldtasche Sep.2014 -1 von Leisita Kommassierung 1984 - 2000
Neuberg / Nova Gora, Bgld:http://www.neuberg-bgld.at/gemeinde/index.php/gemeinde/chronik/kommassierung
Um neue Kommentare einzufügen oder an einer Diskussion teilzunehmen, einfach auf das Österreichische Volkswörterbuch gehen.