Dein Österreichisches Wörterbuch

Kredenz , die

Anrichte bzw. Anrichteschrank


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Veraltet, Historisch

Erstellt am: 08.08.2005

Bekanntheit: 94.6988%

Beurteilung: 89 | 3

Kommentar am 14.07.2011
Österreich, Tschechien, Slowenien, Kroatien In der italienischen Renaissance war die Kredenz zunächst eine neben dem Esstisch stehende Anrichte. In Österreich (aber auch Tschechien, Slowenien, Kroatien etc.) ist eine Kredenz ein Möbelstück mit Ablagefläche und Kästchen, das ebenfalls als Anrichte verwendet wird. Quelle: Wikipedia. In Österreich - Kredenz, in Tschechien - kredenc, in Slowenien - kredenc, Kroatien - kredenc; Die Habsburger Monarchie dürfen auch hier ihre Spuren hinterlassen haben ...

Kommentar am 15.07.2011
Von uns ins Tschechische und Polnische ('kredens')! Die Frage ist hier nicht so schwierig wie die, ob die Henne zuerst da war oder das Ei.
Die Kredenz wurde im 15. Jh. vom italien. "credenza" = Anrichte, ein Tischchen für vorzukostende Speisen ins Deutsche übernommen.
Speisen und Getränke für den Fürsten mussten vorgekostet werden, der dann drauf vertrauen konnte – latein. "credere" = (ver)trauen, glauben - , dass sie nicht vergiftet waren. Danach wurden sie ihm „kredenzt“. Das Möbelstück, wo man sie bereitstellte, war seit dem 15. Jh. "die Kredenz"

Das Verb "kredenzen" in der Bedeutung "vorkosten" findet sich erstmals um 1400 im satirischen "Ring" von Heinrich Wittenw(e)iler (geschrieben in Vorderösterreich, den österr. "Vorlanden", s. [http://tinyurl.com/5uj9vya] ) Das wasser, das man trinken schol, Schol man vor credentzen wol Und auch die frömden speis da pei, Wil man wesen giftes frei. (Anm.: Vers 8340; 'wesen' = 'sein')
Im Lauf der Zeit entwickelte sich die Kredenz von der Anrichte neben Tisch und Sesseln zum mächtigen Hauptmöbel in der Küche, ehe die "amerikanische Küche" oder "Schwedenküche" Einzug in die Küchen hielt, und sie bestand aus einem Unterteil mit Türen und Laden und einem teilweise verglasten Oberteil.

Kommentar am 16.07.2011
Kredenz ist als Bezeichnung für Anrichte auch in einigen Gebieten Deutschlands bekannt, auch wenn in Wikipedia etwas anderes steht. Meine Oma aus dem Erzgebirge in Sachsen verwendete dieses Wort.
Deutsche Beispiele findet ihr etwa auf [http://www.ms-wohnstudio.de/massivholzmoebel/kredenzen/index.html]
Trotzdem würde ich dieses Wort als typisch österreichisch sehen, denn - siehe oben - in Deutschland verwendete es eher die ältere Generation. Anrichte ist in der heutigen Zeit das deutsche Wort.

Kommentar am 30.07.2011
Speziell auch als Kompositum: Kuchlkredenz Aus der Kuchlkredenz:
Gedichte aus Wien
von Trude Marzig
[http://books.google.com/books?id=xogBPgAACAAJ&dq=inauthor:%22Trude+Marzik%22&hl=de&ei=51Q0TtK1Oor3sgagnuW4Ag&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CDEQ6AEwATgK]


Kommentar am 01.07.2015
polnisch: kredens; in Den Haag gibt es ein polnisches Restaurant Kredens. niederländisch (nur im historisierenden Sinn): kredens, heute: aanrecht; im Niederländischen ist kredens oder kredenstafel auch ein Tisch der in katholischen Kirchen während der Messe auf der Seite des zu lesendes Epistel an die Wand steht und auf dem Gewänder und andere Gegenstände bereit gelegt werden. Dieser Brauch dürfte nach der Einführung der nachkonziliaren Liturgie ebenfalls veraltet sein.

Kommentar am 27.05.2016
Das Nomen "Kredenz" (f) ist österreichisches Standarddeutsch für eine "Anrichte" (gmd.) mit Aufsatz. Standard in at und de: das Buffet Standard in ch und de: dass Buffett (VWB)

Kommentar am 13.08.2016
Wieße Kredenz | Landhausmoebel können Sie auf unseren Webseiten Landhaus-bauernmoebel.at besichtigen und auch erwerben. Wieße Kredenz | Landhausmoebel im Shop [https://www.landhaus-bauernmoebel.at/Wie-e-Kredenz-Landhausmoebel-d26.htm?tab=description]

Kommentar am 02.07.2017
Laut meiner Meinung und Erfahrung in ganz Österreich bekannt und verbreitet und in eigener Verwendung

Kommentar am 24.10.2017
Die Kredenz ist ein Möbelstück mit Ablagefläche und Kästchen, das ebenfalls als Anrichte verwendet wird.

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Kredenz






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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