Dein Österreichisches Wörterbuch
anbringen
loswerden
Art des Eintrag: Verb
Erstellt am: 07.09.2008
Bekanntheit: 50%
Beurteilung: 5 | 1
Kommentar am 07.09.2008
Beispiele
Schmeiß, das nicht weg! Auf eBay bringst du es sicher an.
Die Verkühlung habe ich erst nach drei Wochen angebracht.
Kommentar am 07.09.2008
Habe gerade nachgegoogelt
ob das nicht vielleicht in D auch so gesagt wird, und siehe:
In einem Autoforum tauchte die Frage auf:
"Wie bringe ich das wieder an?"
Zu früh AHA gesagt, der Mensch meinte den Auspuff und wie er den wieder åffägriagt, in Ö versteht das jeder so, dass der die Kiste loswerden will.
Kommentar am 08.09.2008
A<>D; unsere gemeinsame Sprache
A: anbringen=loswerden
D: anbringen=festmachen
A: "De Oide bringst nie wieda å!"
D: "Die Frau wirst du nie wieder los!"
Kommentar am 08.09.2008
Nee, Brezi
wenn du eine Verkühlung angbringst,heisst dass, du hast jemanden angesteckt! Nicht einfach auskuriert/los geworden von alleine. Schäm dich. Und auch die Oide bringt man nicht einfach an, sie müsste sich schon in jemand anderen verlieben. Schämt euch beide! :)
Kommentar am 09.09.2008
Einigermaßen eigenwillig,
die "Weibi"-Behauptungen ... ich sehe darin keinen Grund, sich zu schämen. Das "Anbringen" eines ungeliebt gewordenen Menschen impliziert ja die Gleichgültigkeit, was dessen Zukunft betrifft, und hat nichts mit eventueller neuer Bindung zu tun. Und bei genauerem Besehen der Seiten, auf Grund derer der Begriff allgemandeutsch sein soll, komme ich doch wieder zu Brezis und JoDos Sicht.
Kommentar am 09.09.2008
Noch ein Beispiel:
Gestern im Prater hab' i an Kilo an'bracht." (Das war noch in der Schilling-Zeit, seither war ich nicht im Prater.) Hier müsste sich Weibi freuen, denn das Geld ist ja tatsächlich zu jemand Anderem übergegangen.
Kommentar am 09.09.2008
Kommentar am 28.11.2010
Aus Wien Karl Kraus:-
Karl Kraus, Die Fackel 2 (1900)
Stettenheim, Der moderne Knigge, 1902
Berliner Tageblatt 3.3.1904
Georg Hermann, "Jettchen Gebert", 1906 (S. 193)
Wittmann, Geschichte des dt. Buchhandels (1991)
Kommentar am 29.06.2020
Wie wär's mit der Erklärung "einen Abnehmer finden", wenn doch "loswerden" gar zu allgemein ist? Ein "Abnehmer" kann ja auch der interessierte Zuhörer sein, der von der von DUDEN angeführten Bedeutung Nr. 3, "vorbringen, [beiläufig] zur Sprache bringen; äußern" berührt wird.
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