Dein Österreichisches Wörterbuch

Gigritzpatschen

ein österr. Buxtehude oder Trippstrill


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Humorige Bezeichnungen

Erstellt am: 14.06.2008

Bekanntheit: 18%

Beurteilung: 5 | 4

Kommentar am 14.06.2008
Nicht ganz, denn Buxtehude gibt es wirklich (ist eine Stadt von respektabler Größe in Niedersachsen - etwa so groß wie Steyr/OÖ), während man Gigritzpatschen auch als Katastralgemeinde kaum finden wird.

Kommentar am 14.06.2008
@ Brezi: Ja, aber als Orientierungshilfe für den Gebrauch des Wortes, das ja in D durchaus "Buxtehude" mit "irgendwo" gleichsetzt.

Kommentar am 14.06.2008
Besser als der Ersteintrag: Gigritzpotschn

Kommentar am 14.06.2008
mein Beitrag zur Aussprache: Gigridsbåådschn

Kommentar am 14.06.2008
und mein Beitrag zur Aussprache: auch schon gehört: Gigaritz-

Kommentar am 14.06.2008
um Buxtehude zu seinem Recht zu verhelfen: Älter als Ostarrichi! - B. erstmals urkundlich erwähnt 959, Stadtrechte seit 1273.
Sprichwörtlich geworden durch eine Erzählung des plattdeutschen Poeten Wilhelm Schröder (1808-78): "Dat Wettlupen twischen den Swinegel un den Hasen up de lüttje Heide bi Buxtehude"(Hannover 1840).
Der "Schweinigel" ist nichts Unflätiges, sondern plattdeutsch einfach ein "Igel", so in Grimms Märchen.
B.taucht auch im "Räuber Hotzenplotz"auf - aber auch in der dt. Redewendung "nach Buxtehude, wo der Pfeffer wächst" - und da ist B. offenbar kein real existierender Ort mehr.

Kommentar am 24.07.2009
Sensationsfund in der Diözese Linz Neues Evangelium entdeckt Exklusiv für die Kirchenzeitung: Aus der „Tannenpredigt“ Jesu Arbeiter entdeckten bei Kanalgrabungen in St. Pankraz die ältesten Zeugnisse für das Christentum in Österreich.
Archäologen sprechen von einer Sensation.
Unfassbar! Bei Kanalgrabungen in St. Pankraz im Gebüsch, Pfarre Gigritzpatschen, wurde ein römisches Taufbecken aus der Zeit um 180 n. Chr. freigelegt, der bislang älteste Beleg für das Christentum in Österreich! Doch damit nicht genug. In einer Nische darunter fand man ein Buch, den so genannten „Codex Pancratianus“, der nicht nur Experten noch lange in Atem halten wird. Neben Teilen des Lukasevangeliums enthält er bisher unbekannte Reden Jesu. Man spricht bereits von einem neuen Evangelium! Wir befragten den Ausgrabungsleiter, Prof. Hugo Spechtler! - Herr Professor, kann man bei diesem Fund von einer Sensation sprechen? -Spechtler: Unbedingt! Man muss den Codex Pancratianus in eine Reihe mit den Schriftrollen vom Toten Meer stellen. Wobei hier dazukommt, dass wir tatsächlich auf neue Jesusworte gestoßen sind. ! - Sie schlagen vor, den Text „Evangelium nach Odes“ zu nennen. Warum?! - Spechtler: Weil sich ein „Herr Odes aus Tiberias“ als Autor zu erkennen gibt, ein zum Christentum bekehrter Verwandter von Herrn und Frau Odes, die wir aus der Bibel kennen.! - Sie meinen, dass der König Herodes . . .! - Spechtler: Es gab nie einen König Herodes! Schauen Sie, wir besitzen von der Bibel nur Abschriften aus viel späterer Zeit. Der Name Herodes taucht erst in der Merowingerzeit auf, in der man Könige mit „Herr“ ansprechen musste. Die altgermanische Lautabschleifung kam dazu, und aus dem König Odes wurde ein König Herodes. ! - Wird sich das Jesusbild durch diese neuen Texte verändern?! - Spechtler: Teilweise ja. Es gibt Parallelen speziell zur Bergpredigt, aber auch einen ganz eigenständigen Ton. Für genauere Aussagen ist es aber noch verfrüht.! - Mit welchen neuen neuen Ergebnissen ist zu rechnen?! - Spechtler: Die theologische Deutung wird noch Jahre dauern, die Texte sind aber schon übersetzt. Eine Ausgabe des Odes-Evangeliums wird soeben vorbereitet! Tannenpredigt. Prof. Spechtler hat exklusiv für unsere Leser/innen einen Abschnitt aus der so genannten „Tannenpredigt“ zum Abdruck freigegeben: Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Tannenbaum und sprach: Es steht geschrieben, von Tannen her wird kommen der Menschen Sohn... Weiterlesen:[http://www.dioezese-linz.at/redaktion/index.php?action_new=Lesen&Article_ID=28119:]

Kommentar am 24.07.2009
Vgl. auch Kikeritzpatschen "Nach Trippstrill" teilt man Ihnen gern mit auf die Frage nach dem Wohin.
Sprachforscher wollen in der Destination die real existierenden Orte Treffentrill in Württemberg und Triptis in Thüringen ausgemacht haben.
Treffentrill soll schon 278 n. Chr. von einem römischen Hauptmann Trepho und seiner Gattin Truilla gegründet worden sein und der Kristallisationskeim für den schrulligen Ortsnamen sein. Die ältesten Erwähnungen des erdichteten Narrenorts Trippstrill, an dem “die alten Weiber jung gemahlen werden”, stammen aus dem 15. Jahrhundert.
Belege für die Rückständigkeit Trippstrills benennt der Mythos auch: “Trippstrill, wo die Gänse Haarbeutel tragen und die Enten Perücken.”
Entgegen aller literarischen und geographischen Funde scheint der Name Trippstrill allerdings aus dem deutschen Nordosten zu kommen: Drepsdrell hiess in Ostpreussen ein langsamer, einfältiger Mensch. Obige Weisheit wurde geborgt von:[http://bureau.comandantina.com/archivos/deutscher_sprachraum/fragen_sie_frau_andrea/index.php?page=3]

Kommentar am 25.08.2016
Habe von einem erfahrenen Tiroler erfahren dass mit Gigritzpatschen der Ort "Gries bei Bozen" gemeint ist. Da der Bahnhof "Bozen-Gries" nach dem Verlust Venetiens ab 1867 der "letzte" Bahnhof einer (Provinz)Hauptstadt war, und damit einer der entferntesten österreichischen Endbahnhöfe von Wien aus gesehen, schien mir die Erklärung auch in Kenntnis wienerischer Lust am "Spiel mit Sprachlauten" durchaus plausibel ;-)

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Gigritzpatschen






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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