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aufhussen

aufhetzen, anstacheln


Art des Eintrag: Verb

Erstellt am: 28.07.2005

Bekanntheit: 88.7671%

Beurteilung: 73 | 0

Kommentar am 04.05.2007
kommt von: Jan Hus (* um 1369/1370/1371 wahrscheinlich in Husinec, Okres Prachatice; † 6. Juli 1415 in Konstanz auf dem Scheiterhaufen), auch Johannes Huss (nach seinem wahrscheinlichen Geburtsort Husinec), war ein christlicher Reformer und Märtyrer. Er war Priester und eine Zeitlang Rektor der Karls-Universität Prag. Die nach Jan Hus benannte Bewegung der Hussiten geht zum Teil auf sein Wirken zurück.
[http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Hus]

Nach der Verbrennung von Jan Hus 1415 suchte der böhmische König Wenzel die empörten hussitischen Anhänger aus Kirchen- und Staatsämtern auszuschließen. Dies führte zu einem Aufstand. Dabei kam es am 30. Juli 1419 zum ersten Prager Fenstersturz, bei dem Hussiten das Rathaus stürmten und einige Ratsherrn aus dem Fenster warfen.
[http://de.wikipedia.org/wiki/Hussiten]

Kommentar am 12.06.2015
Jan Hus mag manche aufgehusst haben - aber sein Name hat so gar nichts mit dem Wort zu tun!

Kommentar am 28.11.2017
Bessere Erklärungen sind rar: „hussen“ dürfte wohl vom Ruf „huss!“(wie „hussa!“) an den Hund herrühren – da beginnt doch ein Lied des wunderbaren Oswald von Wolkenstein (1376-1445 und Zeitgenosse des Johannes Huss 1370-1415 ) : „Nu huss sprach der Michel von Wolkenstain“, und dazu passt dann wohl ein mhd. Verb mit der Bedeutung ‚sich schnell bewegen, hetzen, reizen’. Nichtsdestoweniger ist hübsch, was in einem Geschichtswerk über Kärnten erzählt wurde (und den sächsischen User Compy sicherlich berührt):

In Prag, der ersten deutschen Universität, hatten die Deutschen über die Böhmen das Uebergewicht. Die letzteren wollten den Uebermuth jener nicht mehr dulden, und K. Wenzel, von den berühmten Doktoren Johann Huß und Hieronymus von Prag aufgehetzet (daher noch das Auf- und Anhusen, ein Volksausdruck, den Adelung nicht kennt) machte aus den Slaven drei, aus den Deutschen nur eine Nation. Diese dadurch verletzt, zogen nach Tausenden fort, und gaben dadurch zur Stiftung der Leipziger Universität Anlaß.
Heinrich Hermann, Handbuch der Geschichte des Herzogthumes Kärnten in Vereinigung mit den österreichischen Fürstenthümern, Klagenfurt 1843, S. 501:https://tinyurl.com/yd8d75oy
Erwähnenswert ist aber auch, dass der Kärntner Pfarrer Anton Überfelder in seiner Sammlung kärntnerischen Dialekts zwischen dem mundartlichen (ån-) und einem dem Standard ähnlichen Wort mit an- differenziert:
ånhuss’n, aufreizen, aufhetzen, z.B. er håt mi ånghuss't, d.h. er hat mich gereizt, dieses oder jenes zu thun. anhusn, anreizen, aufstacheln. In Prag, der ersten deutschen Universität [...] S. Hermann's Handbuch der Geschichte Kärntens. Heft IV. S. 501
Anton Ueberfelder’s Kärntnerisches Idiotikon, hg. v. Simon Martin Mayer (1862):https://tinyurl.com/ycazfyfw


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aufhussen






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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