Dein Österreichisches Wörterbuch

glusten

Lust od. Appetit haben; gelüsten


Art des Eintrag: Verb

Kategorie: Essen und Trinken

Erstellt am: 12.06.2008

Bekanntheit: 90%

Beurteilung: 2 | 3

Kommentar am 12.06.2008
Tiroler Roman: Der Pfaffin Kinder hocken zitternd auf dem Stroh. Es wird wieder kalt, die Sonne scheint nimmer unters Pförtl her, wo sie noch allweil ein bißl Luft schöpfen dürfen und nach der Freiheit glusten.
Fanny Widmer-Pedit. "Die Pfaffin"

Kommentar am 01.10.2010
Glustet das wirklich niemanden? Ich habe das Bedürfnis, euch noch einmal dieses (zumindest mir sehr geläufige) Wörtchen nahe zu bringen. Es ist seit über zwei Jahren unbewertet - gibt´s doch nicht, dass das keiner kennt! Es ist hier von Koschutnig in sehr trefflicher Übersetzung eingereicht worden, die auch gleich auf den Ursprung verweist: gelüsten. Glusten hat im aktuellen Sprachgebrauch eine kindlich-naive Note, oft augenzwinkernd: man hat quasi einen Gusto auf etwas, einem steht der Sinn nach was.

Kommentar am 02.10.2010
Glatt übersehen - zzz!
Danke für den Tipp ´Strangale´.

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glusten






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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