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Familienlastenausgleichsfonds , der, -s, keine

Fonds für Sozialleistungen, entspricht in etwa der Familienkasse in der Bundesagentur für Arbeit (ehem.: Familienausgleichskassen)


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Amts- und Juristensprache

Erstellt am: 08.06.2008

Bekanntheit: 30%

Beurteilung: 3 | 3

Kommentar am 02.09.2014
* «Beim Familienlastenausgleichsfonds handelt es sich um einen Fonds ohne Rechtspersönlichkeit nach dem Familienlastenausgleichsgesetz (FLAG), der aus Beiträgen der Dienstgeber sowie aus Mitteln ders Bundes und der Länder gespeist wird.» ( Brodil & Windisch-Graetz: „Sozialrecht in Grundzügen “, Wien 2009) «FLAF ist ein vom Finanzministerium verwalteter Fonds des Familienministeriums, der den Familien den Mehraufwand durch Kinder teilweise ausgleichen soll. Aus dem FLAF werden (bzw. wurden) Kinderbeihilfe, Familienbeihilfe, Schüler- und Lehrlingsfreifahrt, die gratis Schulbücher, das Kinderbetreuungsgeld , die Pensionsbeiträge für Kindererziehungszeiten, aber auch Unterhaltsvorschüsse geleistet. Gespeist wird er auf Kosten der Arbeitnehmer, denn als Lohnnebenkosten werden 4,5% der Bruttolöhne von den Unternehmern abgeliefert. Trotzdem kommen Leistungen aus dem FLAF wie auch Selbständigen und Nicht-Erwerbstätigen zugute.»
Wiener Zeitung, 6.11.2011: Schuldenstand des FLAF so hoch wie nie. • Mitterlehner: "Wir müssen den FLAF wieder handlungsfähig machen. Die Sanierung der Finanzen des FLAF ist daher kein Selbstzweck, sondern dringend notwendig", so der Minister…. [http://tinyurl.com/a6hdtke]

Infolge unterschiedlicher Sozialpolitik und Organisation existiert in Deutschland kein genaues Pendant.

Kommentar am 02.09.2014
* «Der Großteil der monetären Familien-„Förderung“ in Österreich wird durch Mittel des Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) bewerkstelligt. » (Anneliese Kitzmüller: „Wir sind Familie! Der freiheitliche Weg zur familienfreundlichsten Gesellschaft“, 2011)

Kommentar am 02.09.2014
Brennend würde mich der Grund für die negative Beurteilung des "Systems" im Hinblick auf diesen Text aus einem dt. Verlag interessieren: * « Österreich ist neben Frankreich, Belgien und Luxemburg eines der wenigen Länder, das mit dem Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) einen eigenständigen Akteur zur Finanzierung familienbezogener Leistungen besitzt » « Der größte Teil der österreichischen Geldleistungen wird durch den Familienlastenausgleichsfonds finanziert, so zum Beispiel die ausgabenmäßig größte Leistung, die Familienbeihilfe. Diese ist universell und einkommensunabhängig. » (Günter Stock, ‎Hans Bertram u.a.‎: „Zukunft mit Kindern: Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland, Österreich und der Schweiz“, Frankfurt 2012)

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Familienlastenausgleichsfonds






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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