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Einjährig-Freiwilliger , der

Grundwehrdienstleistender mit freiwillig längerer Dienstzeit in Erwartung der Reserve- oder Berufsoffizierslaufbahn


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 02.06.2008

Bekanntheit: 0%

Beurteilung: 1 | 2

Kommentar am 02.06.2008
In D historisch Gibt's bei uns jene noch in Mengen, die freiwillig ein Jahr "beim Verein" " (BRD-Slang: "beim Bund" ) in der Erwartung dienen, später Reserveoffiziere zu werden?

Kommentar am 04.12.2008
Klar gibts die noch. Das ist die Standardausbildung für die Offizierslaufbahn. Nach diesem Jahr rüstet der Soldat entweder mit dem Dienstgrad Wachtmeister ab und kann die Laufbahn zum Offizier der Miliz einschlagen oder man entschließt sich dazu, Berufsoffizier zu werden und geht zur MilAk. Jedoch ist die Bezeichnung verlängerte Dienstzeit nicht ganz richtig, da man sich schon vor Dienstantritt dafür entscheiden muss und es mit einer normalen Verlängerung (Verpflichten lassen) nicht viel gemein hat.

Kommentar am 04.12.2008
Nachgeahmt und verbessert: Was heute so österreichisch ist, war eine preußische Erfindung, im Grunde schon während der Napoleonischen Kriege, formell 1867 beim Norddeutschen Bund, 1871 auf das Deutsche Reich übertragen:
"Einjährig-Freiwillige"(§ 11 des Gesetzes betr. die Verpflichtung zum Kriegsdienst v.om 9. Nov. 1867): "Junge Leute von Bildung, die sich während ihrer Dienstzeit selbst bekleiden, ausrüsten und verpflegen ..., werden schon nach einjähriger Dienstzeit ...zur Reserve beurlaubt. Sie können...zu Offizierstellen der Reserve und Landwehr vorgeschlagen werden"
Effizient, wie man dort ist, steigerte man später: Es gab dann auch Zweijährig-, Dreijährig-, Vierjährig-Freiwillige. Der Wegfall der allgemeinen Wehrpflicht in D 1919 bedeutete dort das Ende der Einrichtung der Einjährig-Freiwilligen. (Gr. Brockhaus Bd 5.(1930)
s.z.B. auch [http://www.figuren-modellbau.de/freiwillige.html]

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Einjährig-Freiwilliger






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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