Dein Österreichisches Wörterbuch
Pfennichbrein , der
Hirsebrei der Kolbenhirse
Art des Eintrag: Substantiv
Kategorie: Essen und Trinken, Amts- und Juristensprache
Erstellt am: 01.06.2008
Bekanntheit: 8%
Beurteilung: 2 | 9
Kommentar am 01.06.2008
Die frostempfindlichen Hirsen gediehen von der Südostabdachung der Mittelgebirge an und stellten als „Hirsch- oder Pfennichbrein" die tägliche Abendkost der mittleren Steiermark.
ZS des Historischen Vereines für Steiermark, Band 54 (1963):http://tinyurl.com/y76f3aeo
Die wohlhabenden Bauern der Ebenen, die nur
Hirsch bauten, verachteten den
Pfennichbrein. So ein hartes, spelziges Zeug mögen sie nicht, heißt es. Die Bergler aber, ihren
Pfennich gewohnt, loben dessen kräftigeren, herzhafteren Geschmack und wollen von dem weichlichen, kraftlosen Hirsch nichts wissen.
Österr. Zeitung für Volkskunde Bd. 59 (1956):http://tinyurl.com/yafhss9kNicht immer wurde allerdings der Pfennich als Hirseart gesehen, noch wurde zwischen Brein und Greiß unterschieden:
Dass der Pfennich mehr und süßeres, mehr Zucker enthaltenes Stroh liefert, ist gewiss, denn sein Stängel ist höher und eben so reich mit Blättern versehen wie bei der Hirse; [...] Die Frucht aber, der Pfennichbrein, ist kleiner, und hat einen etwas minderen Werth, wie der Hirsebrein
Johann Burger, Lehrbuch der Landwirthschaft (1821):http://tinyurl.com/y73bov3w
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