Dein Österreichisches Wörterbuch

Pfennichbrein , der

Hirsebrei der Kolbenhirse


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Essen und Trinken, Amts- und Juristensprache

Erstellt am: 01.06.2008

Bekanntheit: 8%

Beurteilung: 2 | 9

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Kommentar am 01.06.2008

Die frostempfindlichen Hirsen gediehen von der Südostabdachung der Mittelgebirge an und stellten als „Hirsch- oder Pfennichbrein" die tägliche Abendkost der mittleren Steiermark.
ZS des Historischen Vereines für Steiermark, Band 54 (1963):http://tinyurl.com/y76f3aeo
Die wohlhabenden Bauern der Ebenen, die nur Hirsch bauten, verachteten den Pfennichbrein. So ein hartes, spelziges Zeug mögen sie nicht, heißt es. Die Bergler aber, ihren Pfennich gewohnt, loben dessen kräftigeren, herzhafteren Geschmack und wollen von dem weichlichen, kraftlosen Hirsch nichts wissen.
Österr. Zeitung für Volkskunde Bd. 59 (1956):http://tinyurl.com/yafhss9k
Nicht immer wurde allerdings der Pfennich als Hirseart gesehen, noch wurde zwischen Brein und Greiß unterschieden:
Dass der Pfennich mehr und süßeres, mehr Zucker enthaltenes Stroh liefert, ist gewiss, denn sein Stängel ist höher und eben so reich mit Blättern versehen wie bei der Hirse; [...] Die Frucht aber, der Pfennichbrein, ist kleiner, und hat einen etwas minderen Werth, wie der Hirsebrein
Johann Burger, Lehrbuch der Landwirthschaft (1821):http://tinyurl.com/y73bov3w


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Pfennichbrein






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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