Dein Österreichisches Wörterbuch

Rauchfangtaube , die

Mensch, der einen hergenommenen Eindruck macht


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Zwischenmenschliches

Erstellt am: 27.05.2008

Bekanntheit: 40%

Beurteilung: 2 | 0

Kommentar am 27.05.2008
sah den Eintrag Kamintaube... ...und da darf die Rauchfangtaube natürlich nicht fehlen. Nehme gerne Tips zu besserer Übersetzung entgegen.Hlw.

Kommentar am 02.01.2022

Sie pflegte zum Beispiel mit den Fingern in die Salathäuptel hineinzustochern, um zu spüren, ob das »Herzl« auch ordentlich groß und fest sei. Und die Standler schimpften: »Weg da von mein Salat, du alte Rauchfangtauben!«
Christine Nöstlinger, „Glück ist was für Augenblicke“, 2013: https://tinyurl.com/44nhxwws
Da bin ich zum linken Ohr von der Dostal hinüber und hab gesagt: ›Ihnen sollt schön langsam auch unwohl werden, Sie alte Rauchfangtauben, Sie! Und wenn Ihre Tochter weiter im Hof unten hockt und Hakenkreuzln auf Fahnen näht, dann werd ich ab jetzt jede Nacht zu Ihrem Betterl kommen und Sie zwicken.
Christine Nöstlinger, „Rosa Riedl Schutzgespenst“, 2019: https://tinyurl.com/2p8s64cw


Kommentar am 05.01.2022
„Die Rauchfangtaube hat aber Hiebe verdient!“, sagte der Krampus trotzig und rasselte mit seiner Kette. Woher wusste der Krampus, dass Herr Schober zu Frau Zemanek immer Rauchfangtaube sagte? Wusste der Krampus mehr als der Nikolaus?
H. Oberhauser, „Die blaue Decke. Hinrichtung einer Kinderseele“, 2011: https://tinyurl.com/mpbwzvyx


Kommentar am 05.01.2022
… Schön, was habn denn dir dö zwa alden [b]Raupfangtaubn[/b] tan?“ Den Ausdruck „Rauchfangtaube“ habe ich schon einmal gehört. Es bedeutet soviel wie „Krähe“. Es handelt sich also um Krähen …? Das Weib richtet sich auf und betrachtet den Sprecher mit klaffendem Munde Dann schnappt es: „Tan? Tan? Nazihüana san s’. Aussä müassn s’!“
Brigitte Pohl, „Fastnacht der Dämonen. Erlebnisse einer Wienerin“ (1963): https://tinyurl.com/2p88zp3t


Kommentar am 11.02.2022
Zur [b]Raupfångtaubn[/b] fragt ein Döblinger “Heimatforscher aus Leidenschaft“:
Wie soll schon jemand aussehen, der beim Rauchfang ist, schmutzig, schon fast ein bisschen abstoßend?
Scherz-, Schmäh-, Spott-ABC , Döblinger Extrablatt:https://wwwdöbling-wxa.com/data/documents/Scherz-Schmaeh-nicht-fertig-2.pdf
Da versteht es jemand aber sehr anders:
Er kommt in meine Garderobe, um mich zu begrüßen: »Hallo, wie geht's, meine [b] Rauchfangtauben[/b]?« - Warum dieser Name entstanden ist, weiß ich nicht mehr. Auf alle Fälle war es [b]ein Kosename, den ich mir aber gerne gefallen ließ[/b].
Elfriede Ott, „Meine jüdischen und andere Witze.“(2015): https://tinyurl.com/4r9fp6ds


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Rauchfangtaube






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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