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Kudelkraut , das, -s, nicht üblich, Umlaut, -er

Thymian


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Essen und Trinken

Erstellt am: 19.05.2008

Bekanntheit: 20%

Beurteilung: 3 | 3

Kommentar am 19.05.2008
"Kudelkraut" - Eintrag wegen Josef Weinheber, in "Wien wörtlich - Synonyma":
"Es bleibt der Begriff, und es wechselt der Laut: Bei uns sagn s' zum Thymian - Kudelkraut." Gemeint ist natürlich das " Kuttelkraut" (s. Eintrag),
doch bei den unzähligen Varianten- und sogar Doppeleinträgen kann eine Erwähnung der Schreibweise beim großen Wiener Dichter nicht schaden. Überdies findet sich der Eintrag von "Kudelkraut" auch im Rechtschreibduden ("vgl. Kuttelkraut") und im Österr. Wb.: "Kudelkraut das, -(e)s, Kuttelkraut (mda.): Thymian" Der Eintrag "Kuddeln, Kuddelfleck" existiert ebenfalls - doch der ist ganz sicher nur Dialektaussprache.

Kommentar am 19.05.2008
Vergleiche: Kuttelkraut

Kommentar am 23.05.2008
Schon vorhanden... Kuttelkraut

Kommentar am 01.05.2017
Duden online sagt „Nebenform zu Kuttelkraut“ und dort dann „österreichisch umgangssprachlich“. Da gibt es jedoch eine Reihe von Thymian-Texten, wo nur das (Spanische) Kudelkraut genannt, aber überhaupt kein Kuttelkraut erwähnt wird, was die Frage aufwirft, welche der beiden Formen die eigentlich „echte“ ist und ob nicht vielleicht die -tt- der Kutteln aufs Kudelkraut abgefärbt haben:

Den Thymian nennt man auch Römischer bzw. Welscher Quendel, Spanisches Kudelkraut, Immenkraut, Immerkraut, Kunerle oder schlicht Gartenthymian. Seine ursprüngliche Bedeutung kommt aus dem Griechischen, wo thymos Kraft oder Mut bedeutet.
Thymian.info:https://www.thymian.info/
Andere Namen: Chölm, Demut, Echter Thymian, Garten-Thymian, Immer(n)kraut, Kunerle, Römischer Quendel, Spanisches . Kudelkraut, Welscher Quendel, Zimts Kranzlkraut, Hühnchenquendel, Hühnerpolei, Hühnerkraut, Feldthymian, Sand-Thymian, Kudelkraut, Kienla, Kimala, Kundlkraut, „Lieben Frau Bettstroh“, Marienbettstroh, Karwendelrasen, Künlein.
Alchemist Wilder Kaiser:http://tinyurl.com/lsyfwka
Thymiankraut. Drogenbezeichnung: Herba Thymi. Volkstüml. Namen: Demut, Immenkraut, Kunerle, römischer oder welscher Quendl, spanisches Kudelkraut, Gartenthymian, Zimis
Paracelsus-Apotheke Weiz:http://www.paracelsus-weiz.eu/pdf/Thymian-Kraut.pdf
Der Echte Thymian gehört zur Familie der Lippenblütengewächse. Im Volksmund wird er auch Quendel genannt, ebenso Gartenthymian, Immerkraut, Demut, Zimis, Kunerle, Welscher Quendel oder Spanisches, Kudelkraut. Der wissenschaftliche Name ist Thymus vulgaris. Neben ihm gibt es noch zahlreiche weitere Arten. Zu ihnen gehören beispielsweise Zitronenthymian, Kümmelthymian oder Sandthymian.
Chefs Culinar.at:http://www.chefsculinar.at/doc/2017_Rezeptheft_Fruehling.pdf
„Kudelkraut“ findet man * im Pinzgauer Mundartlexikon [http://www.pinzgauer-mundart.at/lexikon/wort/kudelkraut),] * im Heilpflanzenlexikon von Gesund.co.at als Synonym („Spanisches Kudelkraut“) für den Thymian [https://gesund.co.at/thymian-heilpflanzenlexikon-24892/] * in der Remedia Homöopathie und kaufen kann man das Kudelkraut in der Salvatorapotheke [http://www.remedia.at/kudelkraut/a300794).] *im „KochJournal.at“ - Rezept für Pickelsteiner Rostbraten
Wurzelwerk und Zwiebel zum Fleisch geben, unterrühren, einige Minuten anrösten, mit Suppe aufgießen. Kudelkraut dazugeben. Zugedeckt eine halbe Stunde dünsten lassen.
KochJournal:http://tinyurl.com/mufxmdp
u.v.a. Weder Kärnten noch Tirol kennen allerdings eine lenisierte oder gar stimmhafte Form.

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Kudelkraut






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Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

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