Thema: Österreichisches Standarddeutsch

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Österreichisches Standarddeutsch
02.05.2016 von Standard

Gemäss Einleitung sollen hier nun Begriffe, die zum österreichischen Standarddeutsch gehören, erklärt und gesammelt werden. Es freut mich, dass damit ein Beitrag zur Unterscheidung des österreichischen Standarddeutschs von den österreichischen Mundarten geleistet werden soll.

Dazu habe ich zwei Vorschläge:

1) Zu jedem Begriff in österreichischem Standarddeutsch gehört ausnahmslos der entsprechende Begriff im deutschländischen und im deutschschweizerischen Standarddeutsch. (Man kann diese Varianten oft im soeben erschienenen erweiterten Variantenwörterbuch finden.)

2) Begriffe, die sich als mundartlich erweisen und nicht als österreichisches Standarddeutsch, sollten ausnahmslos als solche gekennzeichnet und der Gemeinde und dem Bundesland zugeordnet werden.

hinzaubern
18.11.2017 von berberitze

Heute das Wort "hinzaubern"
Übersetzung: (elegant) ausrutschen, hinfallen

Diese Übersetzung ist falsch.
Wer nicht österreichisch spricht, verwendet das Wort so: Da war Glatteis. Ich bin hingezaubert.
(Nach dem Muster: ...Ich bin ausgerutscht /hingefallen.)
"Hinzaubern" ist aber ein unpersönliches Verbum (wie schneien).: Es hat mich hingezaubert.

Auch "elegant" trifft vielleicht manchmal zu, immer aber trifft zu, dass es weh tut, und zwar heftig. Am Hingezaubertwerden ist nichts Zauberhaftes.

Ich muss leider feststellen, dass sich in letzter Zeit fehlerhafte Wortbeiträge häufen, die eine mangelnde Sprachkenntnis zeigen (wie das heutige Beispiel zeigt).
Ein Wörterbuch soll doch auch jenen dienen, die die Sprache eben nicht kennen.

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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.