Thema: Thema des Monats: Der Jänner (!)

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Thema des Monats: Der Jänner (!)
22.01.2012 von JoDo

Thema des Monats: Der Jänner (!)
22.01.2012 von JoDo

Dass in Österreich zum ersten Monat des Jahres JÄNNER gesagt wird, sollte als bekannt vorausgesetzt werden.

Leider wird dies und vieles mehr vom übrigen deutschen Sprachraum her überrollt.
(Mit eigenen Augen habe ich zu Neujahr auf einem Schild eines zu einem deutschen Konzern gehörigen Ladens die Öffnungszeiten SOWOHL in "Jänner" als auch in "Januar" angeschrieben gesehen - na sowas!).

Was bei diesem also ach so urösterreichischem Wort leider vergessen wird:
Es ist ein URBAIRISCHES Wort.

Schöne Grüße von dieser Seite nach BaYern. Wir halten Eure/unsere URwörter in Ehren - auch wenn wir sie dann "österreichische Wörter" nennen .


Remaraweng Boarisch

Sprachgeschichte

Jänner oder Januar?



»Ein Musterbeispiel für die Ausbayerung und Verösterreichung einer Vokal ist der Jänner. Bis 1871, wie im gesamten Schrifttum, auf allen Urkunden und alten Grabsteinen nachzulesen, unangefochten urbayerisch, verlor er sich durch massive Beeinflussung aus dem Norden aus der bayerischen Umgangssprache.

Ähnlich verhält es sich mit der zwangsweisen Auswechslung des bayerischen Buchstaben „Je“ gegen das brandenburgische „Jot“ «

Aus dem Buch „Bayerisch - Ratgeber für Einheimische und Zugereiste – von Wolfgang Johannes Bekh



»Die Monatsbezeichnung „Jänner“ ist nicht österreichisch, sondern südhochdeutsch. In Bayern war der „Jänner/Jenner“ und übrigens auch der „Feber“ bis nach dem ersten Weltkrieg offizielle Monatsbezeichnung. Erst die Nazis haben nicht nur die bayrische Staatsangehörigkeit abgeschafft, sondern auch die preußischen Monatsbezeichnungen eingeführt.«

Aus dem „Oberbairischen Fest-Täg- und Alte-Bräuch-Kalender, 2004 – Raab Verlag, Benediktenwandstr. 15, BY-82393 Iffeldorf



»„Jänner“ ist bereits im späten Mittelalter direkt aus vulgärlateinisch Ienuarius (gesprochen: Jänuarius) entlehnt worden und war bis Ende des 18. Jahrhunderts im gesamten deutschen Sprachraum die gängige Form. Nur in der Gelehrtensprache war das klassische lateinische Januarius in Gebrauch. Diese Wort wurde zunächst auf Januari verkürzt, dann ging die lateinische Endung verloren, wodurch „Jänner“ entstanden ist. Erst an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert hat im Norden des deutschen Sprachraums der Ausdruck „Januar“ den Begriff „Jänner“ verdrängt.«

Aus „Das Österreichischen Deutsch"



»Am 6. Jänner morgens 5 Uhr verkündeten rings auf den Tölz umkränzenden Hügeln ... Pöller das auf diesen Tag dem Orte zubereitete Fest. - Um 9 Uhr wurde das Zeichen zur wirklichen Ausrufung durch wiederholtes Abfeuern der Pöller und das Geläute aller Glocken gegeben. - Auf dem Marktplatze hatte sich indeß die bürgerlich schön uniformierte Miliz aufgestellt, und unter beständiger Musik die feyerliche Verkündung erwartet. Im Rathshause war der ganze Rath und die Geistlichkeit versammelt ... Nun wurde die Proklamation während einer feyerlichen Stille von dem königlichen Landgerichtsaktuar eröfnet. Dieselbe ward aber kaum abgelesen, als ein unaufhörliches Vivatrufen ... weithin die Lüfte erfüllte.«

Königsproklamation in Tölz (1806 zur Gründung des neuen Königreichs Bayern)

Re: Thema des Monats: Der Jänner (!)
13.02.2012 von Amalia

Siegst, und jetz hamma scho den Feber, oder ist es doch der Februar???

In Österreich ist 'Jänner' Standarddeutsch.
01.03.2012 von System1

In Österreich ist 'Jänner' Standarddeutsch, in Bayern (de) Dialekt.
Wie lautet deine Frage, bitte?

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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
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