Thema: ehwieso

Ostarrichi > Wörterdiskussionen > Unbekannte Woerter

ehwieso
19.06.2011 von Koschutnig

ehwieso
19.06.2011 von Koschutnig

Nach dem großen Erfolg von "nichtsdestotrotz" (Scherzbildung aus hochsprachlichem nichtsdestoweniger + trotzdem vor etwa 50 Jahren)

da hat sich vor einigen Jahren Zeit jemand auf das bairisch-österreichische Dialektwort eh gestürzt und es mit dem umgangssprachlichen sowieso verknüpft. Geboren wurde ehwieso.

Da bei eh das Kuriosum besteht, dass es in Österreich und in Bayern in formaler Rede überhaupt keinen Platz hat, jedoch dabei ist, im übrigen deutschen Sprachgebiet Standard-Qualität zu erobern, sodass es bereits von Nicht-Bayern in Berliner Bundestagsreden zu vernehmen ist, frage ich mich, ob nicht auch dem grandiosen Einfall ehwieso ein ähnlicher Erfolg bevorsteht.

Zur Zeit läuft das Qualitätsranking noch auf niedrigerem Niveau:

ehwieso:
Kombination aus "eh" und "sowieso"
"der wird ehwieso beim nächsten spiel ads entscheidene tor machen!" (aus dem Netz gefischt)
http://mundmische.de/bedeutung/17173-ehwieso

ehwieso
von Detlef Guertler
Das Ostermontagsfrühstück neigt sich dem Ende zu. Hier noch ein Tässchen Kaffee, hier noch ein wenig Konversation, keine Zeitung, aber dafür Clemens. Der pult in seinem Brötchen herum, saugt seinen Kakao aus, prüft gewissenhaft, ob sein Kinderstuhl umfällt, wenn man sich auf die Rückenlehne setzt (nein), und hat dann eine “gute Idee”. Ja, Clemens? “Ich könnte ja jetzt Süßigkeiten essen, ich muss ja dann ehwieso Zähne putzen.”
Stimmt, Clemens. Osterbärchen und Schokohasen sind nach dem Frühstück viel besser als davor, oder gar anstatt. Und “ehwieso” macht sich als gelegentliche Variante von “sowieso” ehwieso besser als “ohnehin” oder das allzu gewöhnliche “eh”.
http://blogs.taz.de/wortistik/2007/04/09/ehwieso/

Wenn es dann in der BRD so richtig populär ist, dann wird es ehwieso durch jemandem auch OSTARRICHI bereichern, fürchte ich.

Einloggen








Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.