Thema: Duden-Newsletter, Neue deutsche Rechtschreibung

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Duden-Newsletter, Neue deutsche Rechtschreibung
06.08.2007 von JoDo

Duden-Newsletter, Neue deutsche Rechtschreibung
06.08.2007 von JoDo

Für diese Werbung kriege ich nichts bezahlt, das ist aber eine ganz brauchbare Adresse für die sprachliche Orientierung (in und außerhalb von "ostarrichi"):

http://www.duden.de/deutsche_sprache/newsletter/in...

Aus gegebenem Anlass hier ein Zitat aus dem Newsletter vom 27. 07. 2007

Liebe Leserin, lieber Leser,

auch wenn es für die meisten Schnee von gestern ist: Mit dem Ende des Monats Juli läuft in diesem Jahr die Übergangsfrist für die Einführung der neuen deutschen Rechtschreibung endgültig ab. Ab dem 1. August 2007 gehört die alte Rechtschreibung damit der Vergangenheit an.

Wir möchten Ihnen anlässlich dieses Stichtages noch einmal einen Überblick über die wichtigsten Regeln geben. Was fällt Ihnen ein, wenn Sie sich zurücklehnen und überlegen, welche Veränderungen es gegeben hat? Die Schifffahrt, das Schloss oder die doch erstaunlich schmerzlose Trennung des st? Überprüfen Sie anhand unseres Überblicks, ob Sie mit den wichtigsten Regeln vertraut sind.

Gute Unterhaltung wünscht Ihnen

Ihre
Duden-Sprachberatung


Laut-Buchstaben-Zuordnung

Nach einem kurzen Vokal wird ß mit ss wiedergegeben. Man schreibt: Schloss, Fass, Fluss, Missverständnis usw. Berühmtester Vertreter dieser Änderung ist die Konjunktion dass.

Treffen drei gleiche Buchstaben aufeinander, bleiben sie alle erhalten, so z. B. in Bestellliste, Auspuffflamme und natürlich bei der beliebten Schifffahrt. Bei drei gleichen Vokalen empfiehlt sich die Verwendung des Bindestrichs: Tee-Ei, Kaffee-Ernte.

Das ph kann in phon, phot und graph durch f ersetzt werden: Diktafon, Fotosynthese, Geografie.


Zeichensetzung

Sie las einen Roman[,] und er blätterte in der Zeitung. Zwischen solchen mit und bzw. oder verbundenen Hauptsätzen kann das Komma entfallen.

Um das Lesen zu erleichtern, können Infinitiv- und Partizipgruppen mit einem Komma abgetrennt oder zwischen Kommas eingeschlossen werden: Den Ball richtig zu treffen[,] ist anfangs nicht leicht. Oder: Ein großes weißes Taschentuch schwenkend[,] winkte er dem Zug hinterher.

Allerdings: Wenn eine Infinitivgruppe mit ohne, um, als, [an]statt, außer eingeleitet wird, ist das Setzen von einem oder zwei Kommas zwingend: Er ging, ohne sich noch einmal umzublicken, aus dem Haus.

Ebenfalls zwingend ist das Komma, wenn eine Infinitivgruppe von einem Nomen, einem Verweiswort oder einem Wort mit Platzhalterfunktion abhängig ist: Wir hatten nur noch den Wunsch, endlich am Ziel anzukommen. Kannst Du mich daran erinnern, den Wecker zu stellen? Einmal mit einem Flugzeug über Afrika zu fliegen, das ist ihr größter Wunsch.


Worttrennung am Zeilenende

Trennungen wie in Küs-te, hus-ten, meis-tens, schnells-te, Zu-cker, Da-ckel, ba-cken sprechen für sich: st wird genauso getrennt wie sp;ck bleibt – wie ch und sch – ungetrennt.

Wörter, die nicht mehr als Zusammensetzungen wahrgenommen werden, können auch nach Sprechsilben getrennt werden: he-runter, ei-nander, Helikop-ter, Pä-dagogik.


Schreibung mit Bindestrich

Ob 80-prozentig, 12-jährig, 6-Zylinder oder 8-tägig – in Ziffern geschriebene Zahlen werden in Zusammensetzungen mit dem Bindestrich vom Rest des Wortes abgesetzt. Ausnahmen ergeben sich nur, wenn die Ziffer mit einer Nachsilbe verbunden ist: 100stel, 68er, 20%ig.

Mehrgliederige Wörter aus dem Englischen können zusammen- oder aber mit Bindestrich geschrieben werden, sofern der erste Bestandteil ein Nomen oder ein Verb ist: Assessment-Center oder Assessmentcenter,Feedback oder Feed-back, Comingout oder Coming-out.


Getrennt- und Zusammenschreibung

Verbindungen mit dem Hilfsverb sein werden generell getrennt geschrieben: auf sein, da sein, dabei sein, zurück sein usw.

Nach dem Muster Auto fahren oder Klavier spielen schreibt man Verbindungen aus einem Nomen und einem Verb in der Regel getrennt: Rad fahren, Maschine schreiben u. a.

Zusammengeschrieben wird allerdings weiterhin bei Verbindungen, in denen das Nomen verblasst ist, d. h. nicht mehr als solches wahrgenommen wird, so z. B. bei teilnehmen, stattfinden, heimkommen, feilbieten.

Ebenfalls zusammengeschrieben werden Verben wie nachtwandeln, schlussfolgern, denn sie bilden bei der Konjugation eine untrennbare Zusammensetzung: er nachtwandelt, sie schlussfolgert.

Verbindungen aus einem Verb im Infinitiv und einem zweiten Verb werden im Allgemeinen getrennt geschrieben: spazieren gehen, lesen üben, laufen lernen.

Allerdings ist sowohl Getrennt- als auch Zusammenschreibung möglich, wenn Verbindungen mit lassen oder bleiben in übertragener Bedeutung gebraucht werden: wegen schlechter Noten sitzen bleiben/sitzenbleiben; während einer Rede stecken bleiben/stecken bleiben.

Dasselbe gilt auch für das Verb kennen lernen/kennenlernen.

Verbindungen aus einem Adjektiv und einem Verb können getrennt oder zusammengeschrieben werden, wenn es sich um ein einfaches Adjektiv handelt, dass das Ergebnis eines Vorgangs bezeichnet: den Teller leer essen/leeressen (der Teller ist dann leer); sich die Haare schwarz färben/schwarzfärben (die Haare sind dann schwarz).

Ergibt sich aus Adjektiv und Verb eine neue Gesamtbedeutung, so muss zusammengeschrieben werden: einen Gegner kaltstellen ([politisch] einflusslos machen), ein Wort kleinschreiben (mit kleinem Anfangsbuchstaben), einen Sachverhalt richtigstellen (berichtigen).

Verbindungen mit einem adjektivisch gebrauchten Partizip als zweitem Bestandteil werden getrennt oder zusammengeschrieben: allein erziehende/alleinerziehende Mütter, eine Gewinn bringende/gewinnbringende Geldanlage, gut unterrichtete/gutunterrichtete Kreise.

Handelt es sich allerdings um eine verkürzte Wortgruppe, so ist die Zusammenschreibung zwingend: mondbeschienen (= vom Mond beschienen), milieubedingt (= durch das Milieu bedingt).


Groß- und Kleinschreibung

Nomen, die mit Verben oder Präpositionen ein festes Gefüge bilden, aber mit diesen nicht zusammengeschrieben werden, schreibt man groß, z. B.: in Bezug auf, sich in Acht nehmen, Rad fahren, Diät halten, Schuld haben, jmdm. Angst machen.

Aber: In Verbindung mit sein, bleiben oder werden gelten Wörter wie angst oder schuld nicht als Nomen und werden kleingeschrieben: mir ist angst, ich bin schuld daran.

In festen Wendungen werden nominalisierte Adjektive in der Regel großgeschrieben: im Dunkeln tappen, auf dem Trockenen sitzen, auf dem Laufenden halten u. v. m. (Es bleibt aber bei von fern, von klein auf, über kurz oder lang, durch dick und dünn u. a.)

Großgeschrieben werden ferner Sprachbezeichnungen nach einer Präposition (auf Französisch, in Italienisch) und Tageszeiten nach gestern, heute, morgen (gestern Abend, morgen Nachmittag).

Die Anredepronomen du und ihr und die dazugehörigen Possessivpronomen dein und euer werden kleingeschrieben, können in Briefen aber auch großgeschrieben werden: Vielen Dank für deinen/Deinen Brief …; du/Du kannst dir/Dir sicher denken …
Die Höflichkeitsanrede Sie und das entsprechende Possessivpronomen Ihr werden hingegen immer großgeschrieben.

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Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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