Thema: Mehschn (Haarefärben)

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Mehschn (Haarefärben)
07.03.2021 von User4854bJ52

Wir kennen aus unserer Kindheit in NÖ/Wien den Begriff "Mehschn" für Haarefärben, ich glaube es ging entweder um eine Tönung oder um Strähnchen färben. Verwendung war glaube ich sowohl als Hauptwort (sich eine Mehschn machen lassen) als auch als Verb (sich die Haare mehschen lassen).
Wir rätseln über genaue Bedeutung, Schreibweise und Herkunft. Hat da wer eine Idee?

19.03.2021 von Koschutnig

Zwei Worteinträge existieren dazu bereits: meschen und Meschen

Das Wort geht aufs Französische zurück, wo mèche die Haarsträhne bedeutet, Zwar bedeutet englisch mesh u.a. ein Netz, das bei unseren Friseuren also die Haube mit Löchern wäre, die man dir aufsetzt, um die Strähnchen zu erreichen, die gefärbt oder blondiert werden sollen. Wie und wieso das Wort überhaupt zu unseren Friseuren gelangt ist, ist ein Rätsel; in England ist es beim Friseur jedenfalls unbekannt. n den USA allerdings sind "Hair Meshes" nicht unbekannt und sogar Gegenstand wissenschaftlicher Betätigung (s. https://tinyurl.com/yw2f6csp).

Duden erklärt, "meschen" für das Strähnchenfärben sei österreichisch ("Farbstreifen ins Haar färben") und empfiehlt die Schreibung "mèchen" und "die Mèche" ("blondierte, getönte oder gefärbte Haarsträhne"), eine Schreibung, die sich wohl nicht durchsetzen dürfte. Immerhin nennt Duden auch "meschen" und "die Mesche" als "Alternativschreibungen" https://tinyurl.com/2ev2p559.

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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

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