Thema: etwas hinpfistern / zsammpfistern

Ostarrichi > Wörterdiskussionen > Unbekannte Woerter

etwas hinpfistern / zsammpfistern
31.01.2020 von User63383D25

kenn ich aus dem Kontext:
* etwas zsammpfistern = zsammschuastern = schlampig/nicht richtig machen
* etwas wurde nur hinpfistert = schlampig/nicht richtig gemacht

08.02.2020 von Koschutnig


Was mag wohl vom Bäcker (lat. „pistor > der Pfister“) zu „hin-" und "zsamm“- Zusammensetzungen mit dem Verb „pfistern“ geführt haben - und was wohl dessen Grundbedeutung ist?

Am 26.12.2011 hab ich im Forum gefragt: “Was ist ein Pfister?
"Wenn ... die Kühe plötzlich mit hochgestelltem Schwanz blindlings dahinrannten, um das lästige Ungeziefer abzuwimmeln, kostete es mich als Pfister sehr viel Lauferei und Schweiß, um die Viecher noch vor den gefährlichen Stellen zu erreichen", schreibt Johann Kaufmann im "Sommer auf der Alm" in Karl Bauer (hg.): "Bauernleben", https://tinyurl.com/s8s5v55
Als Elfjähriger (!) erhielt der Vorarlberger Kaufmann aufgrund der finanziellen Bedürftigkeit seiner Familie 1935 eine Sommerschulbefreiung und arbeitete den Sommer über als „Pfister" auf einer Alm.

Dazu hat JoDo geantwortet:
"zu Almarbeiter (so ungefähr) habe ich hier gefunden" http://tinyurl.com/ck4quxc (d.i. : „Über Almen“ von Christoph Kirchengast):
Während der Almzeit sind Altbauer und -Bäuerin, ein bezahlter Helfer, ein so genannter Pfister (1) sowie ein Enkelkind des/der Altbauern/-bäuerin ständig auf der Alm und bewirtschaften diese.
(1) Als Pfister bezeichnet man in dieser Region ( = Vorarlberg) einen Jungen (meist aus dem Kreis der Verwandtschaft bzw. Bekanntschaft), der den Sommer über auf der Alm gegen ein kleines Entgelt mithilft.


Beim jungen Pfister auf der Alm ist nun wirklich kein schlampertes Pfistern dabei, nicht wahr?
Die Verben hinpfistern und zsammpfistern aber, die sollten also doch einen Eintrag finden!

Einloggen








Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.