Thema: schiabrisch

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schiabrisch
15.03.2017 von Nick316133

Kann mir jemand helfen: was bedeutet das Wort "schiabrisch" oder "schiabrich"? Es ist mir untergekommen im Text des Liedes "Im Prater blühn wieder die Bäume" in dem Texttteil:

"Mutterl, wann die Musik spielt,
drahn mir uns im Tanz!
Hopsa schiabrisch so an Sprung!
Heut bin i mal wieder jung!"

Danke!

schiebrisch
15.03.2017 von JoDo

fesch, unternehmungslustig

Bei der Suche unter http://tinyurl.com/jdp6zs2
habe ich drei Treffer erzielt. Einer ist der da oben. Klingt irgendwie überzeugend.
Dann kommt ein Auszug aus der Marburger Zeitung aus 1914. Die habe ich mir aber nicht durchgelesen.
Den dritten Treffer konnte ich nicht öffnen.

schiaberisch =schieberisch
15.03.2017 von Koschutnig

Zunächst: „schiaberisch“ ist einst populär geworden durch ein anrüchiges Couplet in der Posse mit Gesang des 19. Jh. "Von Stufe zu Stufe", gesungen von der „Fiaker-Mili“ , die auch „Wiener Theresa“ genannt wurde,
der casta diva der Zote in züchtig bis zum Halse geschlossenen Seidenkleide auf der ,Bawlatsch'n’ , die so ihr berühmtes ‚Bei der Gigeritsch'n, bei der Gageratsch'n’ sang:

Bei der Gigeritschen,
Bei der Gageratschen,
Bei der goldenen Latern
Tanzt die Lori Beli
Mit der Blitzobi Resi
Daß man narrisch kunt wer’n
Sie tun Cancan probieren,
Die feschen Schritt riskieren,
Sie tanzen himmelhoch schiabrisch dö Zwa.
Die Trikots san z'rissen
Da hat man's außig'schmiessen
Dö Fräul'n Lori und dö Resi a!


In einer andern Wiener Posse mit Gesang - "Wiener Schnipfer", 1867, kommt's "Schieberisch" als Tanzform vor:

Ich schwing fesch mein Röckl und sing mein Pas,
Tanz Polka und Walzer und Schieberisch a
I bin von Liechtenthal bis nach - Paris
Der fescheste Kerl schon gewiß

Hier -http://tinyurl.com/gusjopy - in „Volksmusik und Wienerlied“ wird ein echtes Wiener Werkel erwähnt, „dessen Handhabung so ‚schieberisch’ aussieht wie die ‚Sechser’ eines Deutschmeister“
Dazu gibt’s eine Fußnote:

„Schieberisch: schieberisch (tanzen), flott, keck“

In einer Nummer der "Wiener Vorstadtzeitung" von 1857 liest man:
(Schieberisch Tanzen ) In Betreff des Tanzens in dieser Jahreszeit und hauptsächlich des gestern von uns erwähnten Schieberisch-Tanzens schreibt der Hans Jörgel in seinem letzten Briefe folgende beherzigende Worte:
Aber wenn's von Interesse ist, lies selber weiter, was der Jörgel meint: http://tinyurl.com/jrejxvy

Danke!
15.03.2017 von Nick316133

Danke für die Hinweise, hat mir schon weitergeholfen! :)

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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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