17.12.2016 von Koschutnig
ja, die Bedeutung kann ein Problem sein. Droben im Norden, da passt ihnen z.B. die Faust aufs Aug, in der südlichen Hälfte des dt. Sprachraums findet man's hingegen ziemlich grauslich, wenn etwas wie die Faust aufs Auge passt - 's ist schließlich auch höchst unangenehm. Oder da mag einer etwa glauben, üblich sei alles, was obligat ist, und ein anderer meint vielleicht, wenn er ein frugales Mahl bekäm, könnte er schlemmen. Dann werden die Begriffe so verwendet und unbedarfte andere plappern’s nach. Fremdwörter sind eben Glückssache.
Dass aber für simple Alltags-Wörter und für eine mundartliche Form der Zeitwortgrammatik, mit der doch jeder hier vertraut sein sollte, höchst eigenartige 1-Personen-Ideen in ein Wörterbuch des Österreichischen einfließen sollen, das muss Verwunderung und Kopfschütteln erregen.
* Der „ Schmarren“ sei ein „Eier-, Pfannkuchen“? Das ist doch ein ausgemachter Schmarrn, nicht wahr? Da gibt’s doch einen Fleischschmarrn, einen Erdäpfelschmarrn, den Knödelschmarrn, Grießschmarrn, Semmelschmarrn, Apfelschmarrn und, ja, den Kaiserschmarrn – aber welcher von denen sieht einem Eierkuchen oder Pfannkuchen auch nur entfernt ähnlich? Doch jeder Hinweis wird als Provokation empfunden, hinterhältig so bezeichnet und entfernt, als wär's nicht ein nützlicher Rat.
* Der Punsch soll auf einmal eine Glasurmasse ( „Fondantmasse“) geworden sein? Was dann wohl aus dem Glühwein wird? Alle Hinweise dazu sind "nutzlos" oder "beleidigend". Da könnte man dann wirklich gekränkt sein, tät einem die Person nicht derbarmen.
* „I tanzat so gern“ soll „ich tanze so gern“ bedeuten? Die Endung –at in unserem österr. Deutsch macht jede Umschreibung mit „würde“ ganz unnotwendig. Wie wunderbar ist doch der Dialekt! Verstehn wir nicht alle (alle, außer 3 ? Leutchen) , dass i tanzat so gern jemand sagt, der gerne tanzen würde? Dass die nach einigen Hinweisen gnädig hinzugefügte hochsprachliche Form des 2. Konjunktivs „ich tanzte so gerne“ zwar korrekt sei, ohne Zusammenhang aber als Präteritum, also als Vergangenes aufgefasst wird, habe ich zwar mitgeteilt, doch dies wurde nicht zur Kenntnis genommen, die Mitteilung mit stereotyp ungerechtfertigten Bemerkungen versehen und wie alle andern gelöscht. Das muss man sich ansehn!
Das Erschreckende bei solchen Eintragungen ist aber nun aber gar nicht, dass alle Hinweise darauf, dass und wieso man sich auf dem Holzweg befinde, regelmäßig unsichtbar gemacht werden, denn das könnte man ja verständlich finden, wenn sich der Betreffende wegen seines widersinnigen Eintrags geniert und dieser ihm nun rote Ohren bereitet. Sollen's denn alle erfahren? Muss ja nicht sein, also schnell verbessern und dann weg mit dem peinlichen guten Rat. Nein, schlimm ist, wenn wie bei diesen drei Beispielen die Eintragenden entweder auf stur spielen oder echt lernresistent sind und auf diese Weise der Unsinn stehn bleibt.
Und daraus soll nun ein gedrucktes OSTARRICHI entstehen?